Doping-Opfer-Verein gegen Empfehlung für Ingo Steuer

Berlin (dpa) - Der Doping-Opfer-Hilfeverein (DOH) hat mit „völligem Unverständnis“ auf die Empfehlung der Unabhängigen Stasi-Kommission des DOSB reagiert, Ingo Steuer in Deutschland wieder als Eiskunstlauftrainer arbeiten zu lassen.

Doping-Opfer-Verein gegen Empfehlung für Ingo Steuer
Foto: dpa

„Das ist das völlig falsche Signal im 25. Jahr des Mauerfalls“, sagte die DOH-Vorsitzende Ines Geipel laut einer Mitteilung vom 22. Juli. Der DOH forderte das Bundesinnenministerium auf, auf keinen Fall dem Vorschlag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zu folgen.

„Wenn der DOSB allein aus rein opportunistischen Gründen, genauer wegen einer erhofften Eiskunstlauf-Medaille, die selbst gesetzten Prämissen zu den Hypotheken des DDR-Sports sowie die Werte des Sports unterläuft, dann müssen die politisch Verantwortlichen in Berlin diesem sportpolitischen Fauxpas eine klare Haltung entgegensetzen“, sagte Geipel. „Bei Amnesie keine Alimentierung des Ex-Stasi-Mannes mit öffentlichen Geldern.“

Die DOSB-Kommission begründete die Empfehlung mit der persönlichen Entwicklung von Steuer in den vergangenen Jahren. Der heute 48-Jährige, der für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR tätig war, hatte mit Robin Szolkowy/Aljona Savchenko im Paarlauf fünf Weltmeistertitel gewonnen.

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