Eiskunstlauf: Hecken bei Skate America“ Zehnte

Kent (dpa) - Eiskunstläuferin Sarah Hecken hat noch einen langen Weg in die internationale Spitze vor sich. Das musste die dreimalige deutsche Meisterin am Wochenende beim Grand Prix „Skate America“ in Kent bei Seattle feststellen.

Trotz eines deutlichen Aufwärtstrends reichte es an der amerikanischen Westküste nur zum zehnten und letzten Platz. Trotzdem nimmt sie frische Motivation mit nach Hause. Hecken steigerte sich im Vergleich zu ihrem ersten Wettbewerb vor drei Wochen in Oberstdorf, aber ein Sturz beim Toeloop sowie eine mangelhafte Spiralschrittfolge kosteten Punkte. Dennoch motiviert sie ihr Fortschritt. „Darauf kann ich aufbauen, man sieht, dass ich mich steigere. Ich finde zu mir zurück“, sagte die Mannheimerin. Immerhin: der dreifache Flip war da, wenn auch auf zwei Füßen. Diesen Sprung braucht Hecken auch, genauso wie noch mindestens einen weiteren Dreifachen zusätzlich zu Toeloop und Salchow, die sie schon seit Jahren beherrscht.

Sonst geht es nicht weiter nach vorn, auch wenn sich die 19-Jährige bei der Choreographie gesteigert hat. Im Training arbeitet Hecken an Lutz und Rittberger, die aber noch nicht wettkampfreif sind. Ihr Auftritt bei „Skate America“ spornt die Läuferin an, weiter hart zu trainieren. Seit Ende September nimmt sie zusätzlich morgens Einzelstunden bei Trainer Peter Sczypa. „Das hilft mir sehr. Ich brauche es, dass er individuell auf mich eingeht“, sagte die Sportsoldatin und sieht sich „auf einem guten Weg“.

Mit Blick auf die Topläuferinnen von „Skate America“ wie die Siegerin Ashley Wagner (USA) sieht Hecken, was ihr noch fehlt. „Das sind komplette Läuferinnen. Sie haben eine super Ausstrahlung und alle Sprünge“, meinte sie. „Ich habe hart gearbeitet in der letzten Zeit und ich merke, dass es sich gelohnt hat.“ Privat ist die Sportlerin am 1. Oktober zu Hause ausgezogen. „Ich hatte viel um die Ohren und Stress, und ich muss mich zurückziehen können“, erklärte sie. „Jetzt wohne ich zwar alleine, aber habe die Familie im Rücken.“

Einen zweiten Grand Prix hat die Mannheimerin bisher noch nicht, könnte höchstens noch als Ersatz nachrücken. Daher konzentriert sie sich auf andere Wettbewerbe, bei denen sie Weltranglistenpunkte sammeln kann, und plant ihren nächsten Start Mitte November in Italien.

Die Oberstdorfer Eistänzer Nelli Zhiganshina/Alexander Gazsi dagegen werden Anfang November in Moskau bei ihrem zweiten Grand Prix antreten und hoffen auf eine Leistungssteigerung. Die „Zombie“-Kür lief in Kent zwar viel flüssiger als beim Debüt in Oberstdorf, aber wegen eines Patzers bei der Pirouette und niedriger Noten in den Schrittfolgen konnten die deutschen Meister sich nicht vom fünften Rang verbessern. Den Sieg sicherten sich ungefährdet die Vize-Weltmeister und Lokalmatadoren Meryl Davis/Charlie White.

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