Guter EM-Auftakt für Berliner Liebers: Fünfter nach der Kurzkür

Stockholm (dpa) - Der Berliner Peter Liebers ist mit einem gelungenen Kurzprogramm in die Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Stockholm gestartet.

Guter EM-Auftakt für Berliner Liebers: Fünfter nach der Kurzkür
Foto: dpa

Liebers und Trainerin Viola Striegler lagen sich lange in den Armen. Der Vorjahres-Sechste aus Berlin zeigte in der Globe-Arena in Stockholm einen dreifachen Axel und eine gute Kombination aus dreifachem Flip und Toeloop und ist vorerst Fünfter. „Ich wollte fehlerfrei durchkommen, das ist gelungen“, sagte der 26-Jährige.

Der Oberstdorfer Franz Streubel lief eine respektable Kurz-Kür und liegt vor der Kür am Freitag auf Rang 13. Die klare Führung übernahm der spanische Titelverteidiger Javier Fernandez (89,24 Punkte) vor Sergej Woronow aus Russland (81,06) und dem Tschechen Michal Brezina (80,86).

Am Abend tanzten die Oberstdorfer Nelli Zhiganshina und Alexander Gazsi mit einem feurigen Kurzprogramm in die Kontinentalmeisterschaften. Die Vorjahressiebten wurden vom Preisgericht auf Rang acht gesetzt. Auf Platz 21 verpassten ihre Allgäuer Trainingskameraden Jennifer Urban/Sevan Lerche das Finale der besten 20 Paare. Die Führung übernahmen die Franzosen Gabriella Papadakis/Guillaume Cizeron.

Liebers bot nach seinem Schulterbruch im Frühjahr das beste Kurzprogramm der Saison und bekam 75,48 Punkte. Wegen des langen Ausfalls hatte der Student die erfolgreichen Programme des Vorjahres beibehalten, mit denen er Achter bei Olympia in Sotschi wurde. Zu „Clocks“ von Coldplay wirkte der Sportsoldat kein bisschen nervös. Noch beim Testwettkampf in Torun/Polen war der Axel danebengegangen, dieses Mal hatte er seine alten Schlittschuhe wieder herausgeholt und fühlte sich deutlich sicherer. Bei der Landung berührte er nur kurz mit der Hand das Eis.

Von seiner Schulterverletzung war Liebers nichts mehr anzumerken. In seiner Karriere hat er schon mit einigen Blessuren zu kämpfen gehabt, die schwersten waren der Kreuzbeinbruch 2011, ein Wadenbeinbruch 2006 und eine Sprunggelenksverletzung 2005. Nur die Olympia-Saison verlief ohne Zwangspausen. „Als Trainerin leidet man jedes Mal mit, nun sollte er mal durch sein mit den schweren Verletzungen“, sagte Striegler, die vor Freude an der Bande auf und ab hüpfte.

Streubel gelang zu Piano-Klängen von Peter Tschaikowsky ein Dreifach-Axel, eine Kombination aus zwei dreifachen Toeloops und am Ende ein Rittberger. Der Lohn waren 64,45 Punkte. „Ich war ein wenig wackelig auf den Beinen, wohl nervös“, sagte der 23-Jährige. In der Kür will er den vierfachen Toeloop riskieren, um besser als Platz 15 wie im Vorjahr abzuschneiden. „Die Wahrscheinlichkeit liegt bei mir bei 60 Prozent, dass ich ihn stehe, da wollte ich ihn im Kurzprogramm noch nicht riskieren“, meinte der angehende Student.

Seit dieser Saison wird Streubel von Anett Pötzsch betreut, der Olympiasiegerin von 1980 aus Chemnitz. „Der Axel war super, auch wenn der Auslauf noch nicht ganz sauber war. Insgesamt lief er aber zu vorsichtig“, meinte die 54-Jährige, die erstmals eine EM als Trainerin erlebt.

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