Rodler fiebern Weltcup-Start entgegen

Innsbruck (dpa) - Ein bisschen kokettiert Felix Loch noch vor dem Start in den neuen Rodel-Weltcup. „Erstmal ist es wichtig, dass man sieht, dass es läuft“, sagt der Olympiasieger, der zum Saisonauftakt in Innsbruck am Wochenende natürlich wieder Topfavorit ist.

Rodler fiebern Weltcup-Start entgegen
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Der 25-jährige Bayer muss selbst grinsen, wenn er an die vergangenen Jahre von Igls zurückdenkt. Viermal war der Weltcupgesamtsieger am Fuße des Patscherkofels zuletzt nicht zu schlagen, von einer Wachablösung ist auch im nacholympischen Winter 2014/15 nicht auszugehen. Die deutschen Athleten fiebern dem Auftakt entgegen.

„Jetzt wird es Zeit, dass es endlich los geht“, sagt auch Bundestrainer Norbert Loch. Nach den glorreichen Winterspielen von Sotschi mit vier Goldmedaillen in allen vier Rennen geht es für die Sportler des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland (BSD) darum, der Konkurrenz gleich wieder auf und davon zu fahren. Eines ist klar: Schlagen können sich Lochs Schützlinge im Prinzip nur selbst. Business als usual also, oder wie der Auswahltrainer sagt: „Die Rodelwelt ändert sich in einem halben Jahr nicht, es werden wieder die üblichen Leute vorn sein.“

Den Auftakt in Igls machen am Samstag (9.40 Uhr) die Frauen mit Olympiasiegerin Natalie Geisenberger und Herausforderin Tatjana Hüfner. Nach dem teaminternen Zoff um eine angeblich unfaire Verteilung von Material und Know-how sind beide Sportlerinnen froh, wieder in der Eisrinne zu sein. Denn trotz etlicher Trainingsläufe und Testfahrten gibt ein jeder erst im Rennen preis, wie schnell der Schlitten wirklich ist. „Das ist schwer einzuschätzen“, sagt Geisenberger, gefragt nach der Form möglicher Rivalinnen auch aus anderen Ländern, „ich tu mich ja schon bei den Deutschen schwer“.

Der Miesbacherin ist die Genugtuung nach ihrem Olympiasieg und dem souveränen Weltcup-Gesamterfolg im vergangenen Winter immer noch anzumerken. „Ich habe allen gezeigt, dass ich es kann“, sagt sie, „es ist angenehm, mir selbst nichts mehr beweisen zu müssen.“

So geht es auch den Doppelsitzern Tobias Wendl und Tobias Arlt, die den Weltcup 2013/14 und die Olympischen Winterspiele ebenso dominiert hatten wie Loch und Geisenberger. Allerdings bereiten die beiden dem Bundestrainer noch ein wenig Sorgen: Bis in diese Woche hinein tüftelte das Duo am Schlitten und muss am Samstag (12.15 Uhr) vor den Teamkollegen Toni Eggert und Sascha Benecken auf der Hut sein.

Geisenberger gegen Hüfner, Wendl/Arlt gegen Eggert/Benecken, und Loch außer Konkurrenz? Von deutschen Meisterschaften im Weltcup wollen die Sportler dann doch nichts wissen. „Die anderen schlafen auch nicht“, wiegelt Loch ab, der 294 Tage nach seinem Olympiasieg von Sotschi am Sonntag (9.45 Uhr) an der Reihe ist. „Erstmal müssen wir sehen, wo wir stehen, und wer so alles nachkommt. Es wird eng bleiben.“

Nach dem Rücktritt von Altmeister Armin Zöggeler wird dessen jungem Südtiroler Landsmann Dominik Fischnaller am ehesten zugetraut, Loch gefährlich zu werden. Die Bahn von Igls kennt der Youngster gut, kein Wunder, ist er doch nur gut 80 Kilometer entfernt geboren. Aber ein Heimvorteil reicht gegen einen Felix Loch wohl noch längst nicht.

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