Savchenko/Szolkowy bangen um 5. EM-Titel - Tänzer stark

Zagreb (dpa) - Der fünfte europäische Titel ist für die viermaligen Weltmeister Aljona Savchenko und Robin Szolkowy in weite Ferne gerückt.

Trotz eines fast fehlerfreien Kurzprogramms zum Song „Kismet“ der australischen Gruppe Bond mussten sich die Chemnitzer in Zagreb mit 70,21 Punkten und Platz zwei abfinden. Mit drei Punkten Vorsprung führen die Titelverteidiger Tatjana Wolossoschar und Maxim Trankow (73,23) aus Russland das Feld an - ihre Sprünge waren spektakulärer.

„Die beiden hatten leichte Orientierungsprobleme, weil sie in der Halle gar nicht trainiert haben“, sagte Trainer Ingo Steuer vor der Kür am Donnerstag. Besonders eine Pirouette war nicht synchron. Wegen Schnee und Eis waren die siebenmaligen deutschen Meister erst am Vortag in der kroatischen Hauptstadt angekommen und hatten nicht in der Arena trainieren können. „Wir schauen nur auf uns und können nicht auf Fehler der Konkurrenten hoffen“, sagte Steuer.

Immerhin zeigte sich die 28-jährige Savchenko gut erholt von einer langwierigen Nasennebenhöhlenentzündung. Sowohl der dreifache Toeloop als auch der Wurfsalchow gelangen einwandfrei.

Mari Vaartmann/Aaron van Cleave (55,14/Berlin) sind vorerst Sechste. „Wir sind zufrieden mit unserem Programm und haben nur ein paar kleine Fehler gemacht haben“, sagte die 24-jährige Vaartmann, die sich über die verpatzte Pirouette am Ende ärgerte. Ansonsten kam die deutsch-kanadische Verbindung von Trainer Knut Schubert vor 4000 Zuschauern im Dom Sportova fehlerfrei durch das ansehnliche Programm. Ein dreifacher Wurfsalchow und synchron gesprungene dreifache Toeloops waren die Höhepunkte.

Zuvor waren die beiden deutschen Tanzpaare unter die besten Zehn gelaufen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir einmal zwei Paare unter den besten Zehn in Europa hatten“, sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union.

Die viermaligen deutschen Meister Nelli Zhiganshina und Alexander Gazsi (Oberstdorf) waren dennoch mit dem siebten Platz vor der Kür am Freitag nicht ganz glücklich. „Ein paar Punkte mehr hätten es sein können“, sagte die Moskauerin über die 60,08 Zähler.

Auch die deutschen Vizemeister Tanja Kolbe und Stefano Caruso (56,54) ernteten viel Beifall in der kroatischen Hauptstadt. Rang neun im Vergleich zu zwölf im Vorjahr ist eine Steigerung für das deutsch-italienische Paar. Das müssen sie nun am Freitag in der Kür bestätigen. Die Führung übernahmen in Abwesenheit der verletzten Titelverteidiger Nathalie Pechalat/Fabian Bourzat aus Frankreich die Russen Jekatarina Bobrowa/Dimitri Solowiew (69,42).

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