Dopfer und Neureuther feiern in Adelboden Doppelpodest

Adelboden (dpa) - Kurz nach dem historischen Doppel-Podest mit Fritz Dopfer dachte Felix Neureuther in Adelboden schon an den nächsten Tag. „Fürs Feiern bleibt leider nicht so viel Zeit, weil morgen schon wieder Slalom ist“, sagte der drittplatzierte Skirennfahrer aus Partenkirchen.

„Aber Anstoßen werden wir schon, die Generalprobe ist uns gut gelungen vor der WM.“ Dopfer wurde beim letzten Weltcup-Riesenslalom vor Schladming in der Schweiz Zweiter und konnte das beste Resultat seiner Karriere kaum fassen: „Mir fehlen die Worte“, sagte der 25-Jährige. „Ich hätte mir das nie erträumt, diesen zweiten Platz.“

Nur der Amerikaner Ted Ligety landete bei seinem vierten Sieg im fünften Riesentorlauf der Saison noch vor den beiden Athleten des Deutschen Skiverbands, die drei Wochen vor den Titelkämpfen ein deutliches Ausrufezeichen setzten. Allerdings profitierten alle vom Patzer des in Führung liegenden Österreichers Marcel Hirscher, der im zweiten Durchgang kurz vor dem Ziel seinen großen Vorsprung verspielte und am Ende nur 16. wurde.

„Für mich ist es das erste Riesenslalom-Podium, sicher freue ich mich, aber mit gemischten Gefühlen. Weil ich weiß, dass ich eigentlich nur Vierter geworden wäre“, sagte Neureuther. Der Fehler des Gesamtweltcupsiegers ermöglichte dann aber das erstmalige Resultat mit zwei DSV-Athleten auf dem Riesentorlauf-Stockerl. Das hatte es in der Geschichte des alpinen Weltcups in dieser Disziplin noch nie gegeben. „Da freue ich mich sehr“, sagte Alpindirektor Wolfgang Maier. „Man bekommt etwas zurück für das, was man investiert hat.“

Die Grundlage für den Erfolg hatten Dopfer und Neureuther mit Rang acht und neun im ersten Durchgang gelegt, der Rückstand auf den Drittplatzierten Franzosen Thomas Fanara betrug jeweils nur rund eine halbe Sekunde. „Zum Dritten ist es extrem knapp“, meinte Neureuther nach der ersten Fahrt.

Wie der 28-Jährige hatte auch aber auch Dopfer bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um den Gefrierpunkt mit dem „schwierigsten Riesenslalomhang der Welt“ (Neureuther) zu kämpfen. „Es ist extrem schwer, weil es oben gleich steil weggeht, da muss man von der ersten Sekunde an konzentriert sein“, meinte der Athlet vom SC Garmisch. „Auch der Zielhang ist nochmal sehr steil und verlangt einem alles ab.“ Das merkte auch Stefan Luitz, der mit einer starken Zwischenzeit im zweiten Durchgang bei der Einfahrt in den Zielhang an einem Tor vorbeifuhr und ausschied.

Besser machte es wenig später Neureuther. Die zwischenzeitliche Führung war der Lohn - und Ansporn für den nachfolgenden Teamkollegen. „Als ich gehört habe, das Felix führt, hat mir das nochmal einen Motivationsschub gegeben“, sagte Dopfer im Zielbereich. Nach einem schwierigen Auftakt in die Saison geht der Trend auch für ihn nach Rang vier in Alta Badia rechtzeitig vor der WM nach oben. „Marcel und Ligety bleiben in einer eigenen Liga, aber danach können wir uns um die Plätze streiten“, meinte Neureuther.

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