Höfl-Riesch und Neureuther im Pisten-Pech

Kitzbühel (dpa) - Abfahrer Didier Cuche krönte sich bei seinem Streif-Abschied zum „Kaiser von Kitzbühel“, Felix Neureuther und Maria Höfl-Riesch beendeten ihr Weltcup-Wochenende hingegen mit einer Enttäuschung.

Bei den Torläufen am Ganslernhang und in Kranjska Gora schieden die beiden deutschen Slalom-Asse am Sonntag schon im ersten Lauf aus. Für das beste deutsche Ergebnis sorgte nach schwierigen Wochen Viktoria Rebensburg als Dritte beim Riesentorlauf in Slowenien, den Französin Tessa Worley gewann.

„Für Vicky ist es toll, dass sie im Kampf um die kleine Kugel mit einem Podestplatz viele Punkte gemacht hat“, sagte Höfl-Riesch, deren Formkurve weiter nach oben zeigt. Die Slalom-Siege sicherten sich Cristian Deville (Italien) und die Österreicherin Michaela Kirchgasser.

Auch wenn es am Wochenende nur ein Podest gab - in Schlagweite waren die deutschen Alpinen in allen Rennen. Fritz Dopfer wurde beim Deville-Sieg Neunter, Christina Geiger bei Kirchgassers Erfolg Achte - und Stephan Keppler durfte sich in Kitzbühel als Achter auf der stark verkürzten Abfahrt über das beste deutsche Ergebnis seit Markus Wasmeiers sechstem Rang vor 25 Jahren freuen. „Das Fazit ist auf jeden Fall nicht negativ“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. Das Ergebnis war „sehr gut“ bei Keppler, „wertvoll“ bei Dopfer, „sehr respektabel“ bei den Riesenslalom-Damen. Neureuthers Pech „schmerzte“, dagegen lobte Maier Höfl-Rieschs Angriff „wie eine richtige Slalom-Fahrerin“.

Trotz des Lobs aus der Chefetage war Keppler nur Nebendarsteller beim fünften Abfahrtscoup von Cuche, der mit dem Klassiker in Kitzbühel im Winter ohne WM und Olympia den Saison-Höhepunkt gewann. Und das zwei Tage nach seiner Rücktrittsankündigung für den März. „Wenn mir das jemand vorher prophezeit hätte, hätte ich gesagt: Nein, das kann nicht sein“, sagte der alleinige Rekordsieger, der Franz Klammer überflügelte. „Es ist wie in einem Hollywood-Drehbuch. Dass es sich so beim letzten Mal so ausgeht, ist ein richtiger Traum.“ Liebevoll küsste der Routinier bei der Siegerehrung die Goldene Gams als Trophäe, winkte im roten Schein der bengalischen Feuer unablässig den tausenden Fans zu und genoss die Gratulation von Arnold Schwarzenegger im VIP-Zelt.

Nicht auf der Tribüne war der Terminator, als der Traum von Felix Neureuther vom zweiten Kitzbühel-Sieg schon früh platzte. „Leider habe ich einen Schwung verbockt im ganzen Lauf, das ist dann schon zu viel“, analysierte der 27-Jährige seinen Patzer im ersten Durchgang. Dopfer war zum dritten Mal in Serie besser als sein Teamkollege. „Ein neunter Platz war ganz in Ordnung“, sagte der zweimalige Podestfahrer. Ivica Kostelic sicherte sich durch Rang drei die Hahnenkamm-Kombination und die Führung im Gesamtklassement.

Noch schneller als für Neureuther war Höfl-Rieschs Angriff auf das fünfte Podest des Winters vorbei - am zwölften Tor war Endstation. „Es ist schon ein kleiner Rückschlag. Aber insgesamt geht die Formkurve eigentlich nach oben“, sagte die Partenkirchener Skirennfahrerin, die in Kranjska Gora im Riesentorlauf auf Rang sechs das beste Ergebnis in dieser Disziplin seit Dezember 2010 eingefahren hatte.

„Sehr viel Spaß“ hatte Deutschlands Damen-Cheftrainer Thomas Stauffer noch beim Riesenslalom, als erstmals seit Sölden 2010 wieder vier Sportlerinnen in die Top-15 fuhren. Und Rebensburg dabei wieder ihre Riesenslalom-Klasse zeigte - wenn auch nicht über die komplette Distanz. „Die letzten Wochen waren einfach nicht so leicht und deshalb gibt das auf alle Fälle Auftrieb“, sagte Rebensburg, nach zuletzt drei Nullnummern in den vergangenen vier Speedrennen.

Die Disziplin-Wertung führt die Riesenslalom-Olympiasiegerin an, im Gesamtklassement liegt sie auf Rang acht. Hier ist die Amerikanerin Lindsey Vonn an Nummer 1, Maria Höfl-Riesch belegt den fünften Platz.

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