Neureuther heiß auf Slalom - Dopfer macht Mut

Beaver Creek (dpa) - Mit einem Podest und zwei Top-10-Plätzen erfreute Fritz Dopfer die deutschen Alpinen, jetzt ist der Zimmergenosse an der Reihe. Felix Neureuther greift zum Abschluss der Nordamerika-Rennen mit dem Slalom in Beaver Creek in das Renngeschehen ein.

Nach vier Wochen Pause wegen einer Knieverletzung und „sehr vielen Spritzen“ geht der zweimalige Weltcup-Sieger aber mit niedrigen Erwartungen an den Start. „Die Trainingstage der letzten Wochen fehlen mir einfach, das kann man nicht unterschlagen“, sagte der 27-Jährige, „wie sagt unser Kaiser: Schau ma mal.“

Natürlich kann Neureuther, der beim Saisonstart in Sölden den zweiten Riesenslalom-Lauf verpasste, bei der kurzen Stippvisite in die USA nicht in der gewünschten Form sein. Aber trotz Trainingsrückstands trauen ihm die Verantwortlichen des Deutschen Skiverbandes (DSV) Einiges zu. Gerade der Auftritt von Dopfer, der die gute Form nach Rang drei vom Sonntag am Dienstag mit Platz sieben beim Sieg von Ted Ligety (USA) bestätigte, hat noch einmal für einen Ruck im Team gesorgt. Denn mit dem Kumpel konnte Neureuther im Riesentorlauf-Training mithalten, im Slalom ist er allemal für Topplätze gut.

„Er sieht, wie gut der Fritz fährt und ist noch mal mehr motiviert“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier und hofft wie Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel auf einen guten Übersee-Abschluss mit dem ersten Saison-Slalom. „Es ist die unbedingte Lust, Skirennen zu fahren, die den Felix antreibt. Man sieht ihm die unheimliche Freude an, da ist vieles drin“, sagte Waibel und hofft, dass Neureuther den Trainingsmangel und die Probleme durch hohe Motivation ein stückweit kompensieren kann.

Auch wenn Dopfer mit Rang sieben zunächst nicht ganz zufrieden war und mit dem Rückstand haderte - mit ein bisschen Abstand freute sich der 24-Jährige sehr. „Wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, dass ich Dritter und Siebter werde, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagte der für den SC Garmisch startende Skirennfahrer, „ich hoffe, dass dieser Stockerlplatz der ganzen Mannschaft helfen wird.“ Denn das erste Riesenslalom-Podest eines deutschen Alpin-Herren seit 1994 war für alle die Bestätigung harter Arbeit.

„Wir können nicht erwarten, dass Fritz jedes Mal aufs Podium fährt. Aber das ist auch nicht der Anspruch“, sagte Waibel, „er ist nun Siebter geworden und hat gezeigt, das Form und Einstellung passen.“ Auch Maier freute sich über Teil zwei der Dopfer-Vorstellung. „Wenn uns einer vor einer Woche gesagt hätte, dass wir einen in den ersten Zehn hätten, hätten wir uns mega gefreut. Das ist eine Bestätigung, dass er den Anschluss zur Weltspitze geschafft hat.“

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