Deutsche bei Abfahrtssieg von Nyman in Gröden zurück

Gröden (dpa) - Alpindirektor Wolfgang Maier wollte nach der Weltcup-Abfahrt in Gröden nicht schimpfen. Werbung seines Speedteams in eigener Sache hatte er beim Sieg von Steven Nyman aus den USA allerdings auch nicht gesehen.

Deutsche bei Abfahrtssieg von Nyman in Gröden zurück
Foto: dpa

„Wenn man schaut, wo sie sich platzieren, dann platzieren sie sich von ihren Möglichkeiten her ganz ordentlich. Es ist aber zu wenig für die Außendarstellung“, sagte er in Italien. Platz 25 von Tobias Stechert, Dritter im einzigen Training am Mittwoch, war das beste Ergebnis aus Sicht des Deutschen Skiverbands. Josef Ferstl (32.), Klaus Brandner (38.) und Andreas Sander (41.) verpassten die Punkteränge.

Zufrieden war Maier damit natürlich nicht. Zum „an die Wand nageln“ seiner Sportler sah er zehn Jahre nach dem letzten Sieg eines deutschen Abfahrers - Max Rauffer in Gröden - aber keinen Grund. „Der Tobi war hinter den ersten 30 Startern der schnellste Fahrer, der am Start war. Man sagt zwar, dass es hier in Val Gardena Fahrern mit hohen Nummern gelingt, weit nach vorne zu kommen, aber man hat heute gesehen, dass das nicht der Fall ist“, erklärte Maier. „Wir warten halt noch auf den Knaller, der uns ein deutliches Lebenszeichen nach vorne gibt. Also eine Top-10-Platzierung.“

Auf Routinier Didier Defago aus der Schweiz, der Zehnter wurde, fehlte Stechert fast eine Sekunde. „Ich habe gleich oben einen Fehler gehabt, aber dass ich so weit hinten bin“, haderte der 29-Jährige. „Im Training bin ich ordentlich gefahren und war voll bei den Leuten. Aber wenn jeder noch eine Schippe drauflegt im Rennen, dann muss man das eben auch erst runterbringen“, sagte er. „Wenn ich das probiere, mit der Schippe drauflegen, und mache dadurch den einen oder anderen Fehler, dass ist dann einfach der Unterschied zu denen, die da vorne stehen.“

Auf Sieger Nyman, der seinen dritten Weltcup-Sieg auf der Saslong in Südtirol feierte, fehlten Stechert 2,81 Sekunden. Der Norweger Kjetil Jansrud kam auf der fast ausschließlich aus Kunstschnee bestehenden Piste auf Rang zwei, Dritter wurde Dominik Paris aus Italien.

Nach der dritten Abfahrt des WM-Winters bleibt Rang 14 von Josef Ferstl beim Rennen in Lake Louise das beste Resultat für das DSV-Speedteam. Als einziger Nicht-Techniker hat er damit zumindest die halbe verbandsinterne Qualifikationsnorm für den Saisonhöhepunkt im Februar erfüllt. Um die Reise zu den Titelkämpfen nach Vail und Beaver Creek planen zu können, braucht er ein weiteres Top-15-Resultat. In der Abfahrt war er davon aber weit entfernt. Nächste Chance: Der Super-G am Samstag (12.15 Uhr). „Die Piste ist richtig gut“, sagte Ferstl.

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