Österreichisches Ski-Talent stirbt bei Autounfall

Bregenz (dpa) - Kurz vor dem Auftakt des Weltcup-Winters trauert die alpine Ski-Familie um den österreichischen Rennfahrer Björn Sieber. Der 23 Jahre alte Athlet starb bei einem Autounfall.

„Wir sind alle sehr bestürzt. Es ist nicht der Skirennfahrer, den wir verloren haben, sondern ein fantastischer Mensch“, sagte Österreichs Herren-Cheftrainer Mathias Berthold bei einer Pressekonferenz in Sölden. Das Team sagte öffentliche Auftritte ab, will aber am Sonntag beim Riesenslalom am Rettenbachferner an den Start gehen. Sieber sollte als Vorläufer antreten.

Nach Angaben der Vorarlberger Polizei war ein Kleinbus in Schwarzenberg im Bregenzerwald einen Abhang rund 70 Meter hinuntergestürzt. Björn Sieber sei sofort tot gewesen. Sein Bruder, der ebenfalls in dem Wagen saß, kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

„Es tut immer weh, ein Mitglied der Skifamilie auf so tragische Art zu verlieren. Es ist ein Schock für uns alle. Unser mehr als herzliches Beileid gilt der Familie“, sagte Ski- Weltverbandspräsident Gian Franco Kasper. „Es soll nicht sarkastisch klingen, aber es stützt meine Theorie, dass das Gefährlichste an einem Skirennen die Anfahrt ist.“

Der österreichische Verband ÖSV will seine Athleten nun eingehend betreuen. „Wir werden mit den Burschen zusammenarbeiten, intensiv mit ihnen reden“, sagte Cheftrainer Berthold mit Tränen in den Augen. Durch den Tod relativiere sich vieles, meinte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, ein Startverzicht sei aber ausgeschlossen: „Es wäre nicht in seinem Sinne gewesen, nicht zu fahren.“

Auch die anderen Teams zeigten sich bestürzt über den Tod des Silber- und Bronzemedaillengewinners bei Junioren-Weltmeisterschaften. „Das ist ein Schock, und es tut mir sehr leid. Es ist immer eine Tragödie, wenn ein junger Mensch aus dem Leben gerissen wird“, sagte der österreichische US-Alpinchef Patrick Riml.

Sieber war 18-mal im Weltcup gestartet, zuletzt im vergangenen Februar in der Super-Kombination im russischen Sotschi. Sein bestes Ergebnis fuhr er 2011 als Siebter der Super-Kombi in Bansko/Bulgarien ein. Für den Weltcup-Auftakt hatte sich Sieber in der nationalen Qualifikation nicht durchsetzen können. „Wenn wir gut fahren, freuen wir uns. Wenn es nicht gut läuft, macht's auch nichts“, sagte Berthold zum anstehenden Rennen.

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