Rennanzug statt Haute Couture: Vonn's Comeback rückt näher

Vail (dpa) - US-Skistar Lindsey Vonn tauscht das elegante Abendkleid bald wieder gegen den Rennanzug.

Rennanzug statt Haute Couture: Vonn's Comeback rückt näher
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Nach Wochen mit Auftritten als Jury-Mitglied einer Model-Show, Fashion-Week-Gast in New York und Edel-Fan von Tennis-Legende Roger Federer bei den US Open verschwinden die Narben am rechten Knie demnächst wieder unter ihrer wahren Berufskleidung. „Dr. Andrews hat mir das Skifahren wieder erlaubt! Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir dabei geholfen haben, wieder auf die Piste zu kommen. Der Weg war lang, aber es hat sich gelohnt“, schrieb die 29-Jährige ihren Fans nach letzten Tests im „Andrews Institute for Orthopedics & Sports Medicine“ in Florida.

Das Comeback der Abfahrts-Olympiasiegerin von 2010 auf Schnee rückt näher - für eine gute Form bei der Heim-WM in Vail und Beaver Creek im Februar 2015 scheint Vonn im Plan zu sein. Nach zwei Kreuzbandrissen und der verpassten Teilnahme an den Spielen in Sotschi ist das große Fernziel das Ringe-Spektakel 2018 in Südkorea. „Die jüngsten Verletzungen waren für mich richtig frustrierend, aber das macht mich nur noch entschlossener, seit ich weiß, dass die nächsten Winterspiele wahrscheinlich meine letzten sein werden“, bekannte die Freundin von Golf-Supertar Tiger Woods kürzlich.

Begonnen hatte ihre Misere bei den Weltmeisterschaften im Februar 2013 in Schladming. Gleich im ersten Rennen, dem Super-G, stürzte Vonn schlimm und riss sich ein Kreuzband. Mit dem gewohnten Ehrgeiz kämpfte sich die viermalige Gesamtweltcupsiegerin zurück. Dann aber stürzte sie im November im Training noch vor dem Comeback im Weltcup. Alles halb so wild, teilte das US-Team mit. Bei den Speedrennen in Lake Louise fuhr sie, wurde im Super-G gar Fünfte und sah sich auf dem richtigen Weg.

Doch in Val d'Isère kurz vor Weihnachten kam sie bei der Abfahrt nicht mehr ins Ziel. Die Amerikanerin konnte sich zwar noch auf den Skiern halten, musste aber mit schmerzverzerrtem Gesicht und Tränen im Gesicht abbrechen. Ausgerechnet beim ersten Weltcup-Besuch von Woods. Anschließend bekannte sie, dass ihr Kreuzband wieder gerissen sei. Einen Monat vor der Olympia-Eröffnungsfeier in Russland gab sie ihren Startverzicht bekannt. Seit der Operation im Januar arbeitet Vonn nun an ihrem Comeback.

Regelmäßig informierte sie ihre Anhänger seither über Fortschritte, postete Bilder von sich beim Trainieren in den sozialen Netzwerken. In den vergangenen Wochen bekamen die Fans zunehmend Aufnahmen ihres Idols in schicker Garderobe präsentiert. Vonn nutzte die verbliebene Zeit in den USA offenbar für ein wenig Selbstmarketing abseits der Berge. Ihre selbst gedrehten Videos beim Skifahren dürften in nächster Zeit aber wieder überwiegen.

Denn die Speed-Queen will noch ein paar Rekorde brechen. Ziel sei, sich „als beste Skifahrerin aller Zeiten“ ein Denkmal zu setzen, sagte Vonn Anfang August. 59 Weltcup-Siege hat sie auf dem Konto. Die Nummer eins, die Österreicherin Annemarie Moser-Pröll, hat 62. „Ich brauche nur noch vier Siege, um den Rekord zu brechen“, rechnete Vonn vor. Bis zum geplanten Renn-Comeback auf ihrer Lieblingsstrecke in Lake Louise im Dezember sind es noch elf Wochen.

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