Angerer: Tour de Ski bleibt etwas Besonderes

Oberhof (dpa) - Die Angriffslust blinkt in den Augen von Skilangläufer Tobias Angerer. Wenn am Samstag in Oberhof die siebte Auflage der Tour de Ski startet, gehört der Vachendorfer zum Kreis derer, die unter den Top-10 erwartet werden dürfen.

Derartige Ziele nennt der Routinier nicht, wohlwissend, dass auf den sieben Etappen bis zum Dreikönigstag alles stimmen muss. Schon die kleinste Schwierigkeit kann einen hoffnungslos zurück werfen.

„Die Tour de Ski ist und bleibt für mich etwas Besonderes. Ich verbinde damit ja einen meiner schönsten und wichtigsten sportlichen Erfolge. Die Tour ist immer ein Höhepunkt“, sagt Angerer, der vor sieben Jahren die erste Auflage des Mehretappenrennens als Sieger beendet hatte. Die Bilder, als er mit der deutschen Flagge in der Hand die letzten Meter zur Alpe Cermis hinaufstiefelte, bleiben unvergessen.

Die Tour müsse man mögen, ihr gleichzeitig aber Respekt entgegenbringen, betont der Familienvater. „Sie ist Herausforderung und Motivation, es geht immerhin darum, innerhalb kürzester Zeit an mehreren Tagen auf konstant hohem Niveau zu laufen. Du darfst dir keine Schwächen erlauben, die verzeiht dir die Tour nicht“, erzählt der Bayer.

Angerer weiß, wovon er spricht. Im vergangenen Jahr gab es in Toblach ein Wachsproblem. „Die 30 bis 40 Sekunden, die ich da verloren habe, fehlten am Ende, um bei den besten sechs dabei zu sein“, analysiert er im Rückblick. Auch den Tour-Ausstieg vor zwei Jahren bereits in Oberhof sieht er als besondere Erfahrung. „Ich war völlig ausgelaugt und musste mir die Frage stellen: Willst du das noch machen? Die Lust war da, nur musste ich mich verändern, um noch einmal Leistungen anbieten zu können. Das habe ich getan und schon deshalb hatte dieser schmerzliche Moment der Aufgabe auch etwas Positives.“

Angerer hat gelernt, nur von Etappe zu Etappe zu denken. „Zunächst will ich jeden Tag so gut wie möglich beenden. Jetzt schon damit zu spekulieren, welchen Platz man auf er Alpe Cermis belegt, würde die Konzentration stören“, bemerkt er. Dass er dennoch zuversichtlich ist, hat mit den jüngsten Weltcup-Ergebnissen in Kanada zu tun. „Wenn ich die Verfassung wiederholen kann, dürfte ich überall vorn mitlaufen können. Auch wenn man fairerhalber sagen muss, dass in Kanada ein paar der allerbesten Kontrahenten fehlten. Aber die Plätze drei und vier und vor allem wie sie zustande gekommen sind, könnten ein wenig Respekt einflößend sein“, sagt Angerer.

Bei der Tour glaubt er auch an die Kraft des Teamgeistes. „Die Mannschaft ist unter dem neuen Bundestrainer Frank Ullrich noch weiter zusammen gerückt. Junge und Alte puschen sich mehr denn je und alle profitieren davon“, erklärt der zweimalige Gesamtweltcupgewinner, der noch bis Sotschi 2014 aktiv bleiben will.

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