Kombinierer verpatzen Weltcup-Auftakt - Moan siegt

Sjusjøen (dpa) - An solch einen schwachen Saisonstart konnte sich im Lager der deutschen Nordischen Kombinierer niemand erinnern. Im ersten Wettkampf des WM-Winters patzten die erfolgsverwöhnten DSV-Zweikämpfer auf der Schanze und blieben in Sjusjøen ohne Top-Ten-Platzierung.

Beim Sieg des Norwegers Magnus Moan kam Björn Kircheisen aus Johanngeorgenstadt dank einer starken Laufleistung über 10 Kilometer zumindest noch auf Rang 13. „Wir haben bis in den Spätherbst an der Kondition gearbeitet. Dabei ist die Spritzigkeit beim Springen etwas auf der Strecke geblieben“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch.

Kircheisen war nach einem Sprung auf 90,5 Meter mit 1:44 Minuten Rückstand auf den Norweger Haavard Klemetsen als 24. in die Loipe gegangen. „Eine Taktik gab es da nicht mehr. Es galt nur noch, dass Rennen so gut wie möglich zu laufen. Entweder kommt man durch oder nicht. Es lief dann noch ganz gut“, sagte Kircheisen.

Im Ziel hatte er 20,6 Sekunden Rückstand auf Moan, der sich in 24:46,2 Minuten vor dem Franzosen Jason Lamy Chappuis (+1,0 Sekunden) und Bernhard Gruber aus Österreich (+3,3) durchsetzte. Überbewerten wollte Kircheisen den schwachen Auftritt des gesamten Teams jedoch nicht: „Trotz der nicht so guten Ergebnisse stehen wie nicht so schlecht da.“

Das sah Weinbuch ähnlich, obwohl vor allem Weltmeister Eric Frenzel mit Rang 27 enttäuschte. „Unser Saisonaufbau zielt in dieser Saison einzig in Richtung WM im Februar“, betonte der Bundestrainer. Auch er sah das Springen als Knackpunkt an. „Wir haben wohl das Reglement mit den Anzügen zu genau genommen. Am Material müssen wir noch arbeiten“, sagte Weinbuch.

Mit der Laufleistung seiner Schützlinge, von denen neben Kircheisen am ehesten noch Manuel Faißt als 15. zu gefallen wusste, war der Coach zufrieden. „Da hat man gesehen, dass wir die Basis haben“, meinte Weinbuch.

Der hatte überraschend auch Tino Edelmann starten lassen, der ursprünglich wegen eines vor zwei Wochen bei einem Trainingssturz erlittenen Bänderrisses noch geschont werden sollte. Der sechsmalige Vizeweltmeister aus Zella-Mehlis konnte als 41. aber auch nichts bewirken. Weinbuch nahm es dennoch gelassen: „Vielleicht müssen wir gar nicht so tiefgründig analysieren. Wir sind schon lange hier und deshalb etwas müde im Kopf.“

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