DSV-Springer patzen in Ruka - Ammann bejubelt Sieg

Ruka (dpa) - Als Simon Ammann vor Glück in den Schnee sank und mit einem euphorischen Schrei seinen ersten Weltcupsieg seit knapp einem Jahr bejubelte, standen die deutschen Skispringer mit enttäuschten Gesichtern im Abseits.

DSV-Springer patzen in Ruka - Ammann bejubelt Sieg
Foto: dpa

Eine Woche nach dem gelungenen Saisonauftakt verpassten die DSV-Adler beim Weltcup im finnischen Ruka deutlich einen Podestplatz und mussten den ersten kleinen Dämpfer im WM-Winter hinnehmen. „Unsere Maxime ist: Einer soll um den Sieg mitspringen. Das hat heute nicht geklappt. Unsere Besten haben ihr Leistungsvermögen nicht ausgeschöpft. Es fehlt bei allen die Konstanz“, kritisierte Bundestrainer Werner Schuster.

Severin Freund verbuchte als Siebter die einzige Top-Ten-Platzierung, die Markus Eisenbichler (12.), Andreas Wellinger (14.), Marinus Kraus (15.), Richard Freitag (16.) und Andreas Wank (23.) verfehlten. „Heute schaut es für das Team nicht ganz so rosig aus“, räumte Freund nach Sprüngen auf 135,5 und 131 Meter ein. Dabei hatte der 26-Jährige zur Halbzeit noch auf Rang drei aussichtsreich im Rennen gelegen. „Ich weiß noch nicht, woran es lag“, sagte Freund. „Ich werde jetzt Video schauen und morgen neu angreifen. Da heißt es, mit Biss zu agieren.“

Den Biss zeigte Ammann. Der viermalige Olympiasieger aus der Schweiz stand nach Sprüngen auf 139,5 und 142 Meter erstmals seit dem 29. Dezember 2013, als er den Auftakt der Vierschanzentournee gewann, wieder ganz oben. „Der gesamte Krampf der vergangenen Monate ist damit vergessen. Das ist ein tolles Resultat, einfach wunderbar“, kommentierte der Familienvater seinen Sieg vor den Japanern Daiki Ito und Noriaki Kasai.

In der Probe hatten die DSV-Asse noch mit fünf Mann unter den Top Acht geglänzt, doch als es darauf ankam, lief nicht alles nach Wunsch. Vor allem Wellinger, beim Weltcup-Auftakt vor einer Woche in Klingenthal noch Dritter, verpatzte seinen Auftritt. 128,5 Meter im ersten Durchgang waren viel zu wenig und ließen alle Hoffnungen auf einen erneuten Podestplatz frühzeitig verfliegen.

„Es lief heute nicht optimal. Man ärgert sich schon, wenn man nach einer super Qualifikation solche Wettkampfsprünge macht“, haderte der 19-Jährige mit seiner Leistung. Der finale Flug auf 135 Meter konnte Wellingers Laune auch nicht aufbessern: „Ich bin nicht versöhnt. Jetzt gilt es, abhaken und weitermachen. Morgen werden die Karten neu gemischt“, sagte er.

Auch Shootingstar Eisenbichler konnte nicht ganz an seinen tollen Saisonstart anknüpfen. „Ich war beim Absprung zu spät“, beklagte der 23-Jährige seinen ersten Versuch auf 128 Meter. Im zweiten Durchgang ging es für Eisenbichler genauso weit. „Mit dem Ergebnis bin ich noch ganz zufrieden“, meinte er. Zumal er damit zweitbester DSV-Springer war.

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