Freund triumphiert erneut: Vierter Karrieresieg

Kuusamo (dpa) - Mit dem vierten Einzelsieg seiner Karriere hat Severin Freund das Traum-Wochenende der deutschen Skispringer beim Weltcup in Kuusamo perfekt gemacht.

24 Stunden nach dem Erfolg im Mannschafts-Wettbewerb trumpfte Freund groß auf und durfte sich nach seinem zweiten Saisonsieg wieder das Gelbe Trikot des Gesamtführenden überstreifen. „Das war ein Super-Wochenende und ein Traumstart in die Saison. Man brauchte heute eine hohe Qualität, die hat Severin gehabt“, lobte Bundestrainer Werner Schuster den 24-Jährigen.

Bei klirrender Kälte von 20 Grad Minus verwies Freund mit Sprüngen auf 134,5 und 135,5 Meter den Russen Dimitri Wassiljew und Simon Ammann aus der Schweiz auf die Plätze. „Es war ein bisschen Arbeit. Aber wenn man über die 100 Meter weg ist und merkt, man fliegt, dann ist es das pure Vergnügen“, schilderte Freund seine Eindrücke im Schneetreiben unweit des Polarkreises.

Einen tollen Wettkampf lieferte auch Youngster Andreas Wellinger ab. Der 17-Jährige wurde mit 136 und 126,5 Metern wie zum Auftakt in Lillehammer Fünfter. „Es waren zwei super Sprünge. Das ich im dritten Wettkampf zum zweiten Mal Fünfter werde, hätte ich nie geglaubt“, sagte der Oberschüler aus Ruhpolding.

Bei ständig wechselnden Winden zeigte Freund vor allem im ersten Durchgang seine ganze Klasse. Trotz schlechter Bedingungen schob er sich auf Rang zwei hinter dem Slowenen Jaka Hvala, der im Finale bei 97 Meter abstürzte und auf Rang 24 durchgereicht wurde. „Das war typisch Kuusamo. Irgendwo musste man auch Glück haben. Im ersten Durchgang hatte er Bedingungen, da würde der Trainer eigentlich weggehen und sagen, jetzt hatten wir keine Chance. Aber er hat einen fantastischen Sprung gemacht“, erklärte Schuster.

Mit 215 Punkten übernahm Freund wieder die Weltcup-Führung vom Österreicher Thomas Morgenstern, der als 33. das Finale verpasste. Senkrechtstarter Wellinger hat in den ersten drei Weltcupspringen seiner Karriere bereits 104 Zähler gesammelt und ist Siebter.

Zur Halbzeit des Wettbewerbs lag für die DSV-Springer, die am Vortag erstmals seit fast drei Jahren wieder einen Teamwettbewerb gewonnen hatten, sogar ein noch besseres Ergebnis in Reichweite. Doch Michael Neumayer verlor im Finale zwölf Plätze und wurde am Ende nur 19. Andreas Wank rutschte von Platz zehn auf 13 ab. „Es wäre sogar mehr möglich gewesen für manchen. Aber immerhin ist einer durchgekommen“, bilanzierte Schuster.

Nicht rund lief es bei Richard Freitag. Der Sachse, der im Vorjahr für den einzigen deutschen Saisonsieg gesorgt hatte, sprang mit 121,5 und 114,5 Metern nur auf Platz 21. Neuling Karl Geiger ergatterte als 28. erneut Weltcup-Punkte.

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