Rekordjagd auf dem Monsterbakken

Vikersund (dpa) - Auf dem Monsterbakken in Vikersund gehen die tollkühnen Weitenjäger beim Skiflug-Weltcup wieder auf Rekordjagd - und im Fokus steht einmal mehr Österreichs Überflieger Gregor Schlierenzauer.

Der Vierschanzentourneesieger möchte am Wochenende gleich zwei historische Bestmarken aufstellen. Einerseits lockt der erste Flug auf die magischen 250 Meter, andererseits kann der 23-Jährige mit einem Doppelerfolg die finnische Skisprung-Legende Matti Nykänen (46 Weltcuperfolge) als Rekordsieger ablösen. „47 Siege sind mein Ziel. Ich werde alles daransetzen, dass ich es erreiche. Und ein Weltrekord ist immer möglich“, sagte Schlierenzauer.

Vor zwei Jahren flog der Norweger Johan Remen Evensen auf 246,5 Meter. Das ist die Richtmarke, die es zu knacken gilt. Schlierenzauer ist als viermaliger Skiflug-Weltmeister, davon allerdings dreimal im Team, prädestiniert dafür. Doch auch Einzel-Weltmeister Robert Kranjec (Slowenien) oder der Norweger Anders Jacobsen sind heiß auf einen Rekordflug. „Die 250 Meter sind mein Traum. Möglich ist das“, meinte Jacobsen.

Entscheidend wird sein, ob die neuen Anzüge eine entsprechende Luftfahrt zulassen. „Ich bin gespannt, weil es viele Unbekannte gibt. Man muss schauen, in welche Richtung sich das Fliegen entwickelt. Es wird sicher sehr interessant“, erklärte Schlierenzauer.

Auch Richard Freitag, der seit der WM im Vorjahr mit 230 Metern im Besitz des deutschen Weitenrekordes ist, tappt noch im Dunkeln. „Den Rekord ein wenig zu verbessern, wäre schon ein Auftrag. Aber da es das erste Mal mit engen Anzügen ans Skifliegen geht, bin ich gespannt, wie das mit dem neuen Material überhaupt funktioniert“, sagte Freitag.

Im Sommer hatte Schlierenzauer noch davor gewarnt, dass das Skifliegen durch die fast hautengen Anzüge gefährlicher werden könnte. Mittlerweile ist diese Angst gewichen. „Es ist bekannt, dass es durch die neuen Anzüge auch mehr streut, dass der Wind noch mehr ausmacht. Aber grundsätzlich werden sich die Besten durchsetzen und für mich ist es kein Nachteil, enge Anzüge zu haben. Man hat, glaube ich, gesehen, dass ich in der Luft meine Qualitäten ausspielen kann“, sagte der Weltcup-Spitzenreiter.

Ihre Qualitäten verbessern wollen die DSV-Adler, die bei der WM 2012 zu Team-Silber geflogen waren. „Die Erinnerungen an die größte Skiflugschanze der Welt sind positiv. Während der Weltmeisterschaften im letzten Jahr sind wir hier im Skifliegen einen deutlichen Schritt weitergekommen. Wir möchten diese positive Entwicklung untermauern und weiter an unseren Flugqualitäten feilen“, formulierte Bundestrainer Werner Schuster das Ziel.

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