Starker Saisonstart für Savchenko/Szolkowy mit Bolero

Windsor (dpa) - Trotz einer hartnäckigen Erkältung haben Aljona Savchenko und Robin Szolkowy mit ihrer innovativen Flamenco-Kür einen imposanten Saisonstart hingelegt.

„Ich habe schon gedacht, dass ich das Kurzprogramm nicht schaffe“, verriet die 28-Jährige Savchenko in Kanada, „ich bin ganz stolz, dass ich das so durchgestanden habe und Robin mich unterstützt hat. Schlechter ging es mir noch nie.“

Mit dem „Flamenco Bolero“ und graffiti-bunten Kostümen legten die viermaligen Weltmeister bei Skate Canada in Windsor einen starken Einstand hin und holten den zwölften Grand-Prix-Sieg ihrer Karriere. „Es war einfach ein Kampf von Element zu Element, um den Einstiegswettkampf gut zu beenden und einfach mal eine Richtung zu geben, wo wir dieses Jahr hinwollen“, sagte Trainer Ingo Steuer. Die Kostüme, wie schon im Kurzprogramm knallbunte, enganliegende Bodysuits aus der Werkstatt eines Chemnitzer Designstudios, erregten Aufsehen. Die einen fanden es toll, die anderen völlig daneben.

„Wir alle drei sind so charakterstark, dass wir es aushalten, wenn jemand sagt, das gefällt mir nicht. Ich stehe dahinter, fertig, basta“, kommentierte Szolkowy. „Auf jeden Fall ist es wieder sehr interessant, es redet jeder darüber“, freute sich Steuer. Allerdings werden sie ihre Outfits wahrscheinlich überarbeiten, denn laut Regelwerk dürfen Männer keine Leggings tragen. In Kanada fand sich keine Mehrheit unter den Preisrichtern, die dafür etwas abzog, aber beim nächsten Mal kann das anders aussehen.

Insgesamt war das Feedback positiv. „Letztendlich sehe ich an den Bewertungen, dass es gut war, was wir bis jetzt gemacht haben und das sollte uns eigentlich Mut geben“, sagte Steuer. In drei Wochen steht in Paris der nächste Grand Prix an. Ob sie bis dahin an den Elementen etwas ändern, konnte das Chemnitzer Trio noch nicht sagen. „Erst einmal muss Aljona gesund werden“, betonte der Coach. Im Laufe der Saison wollen die vierfachen Europameister den Schwierigkeitsgrad mit dem dreifachen Salchow und dem dreifachen Wurfaxel weiter hochschrauben. „Wir haben große Ziele“, meinte Steuer.

In Kanada hielten die Deutschen die Konkurrenz klar auf Abstand. Die WM-Fünften Meagan Duhamel/Eric Radford wurden mit rund zehn Punkten Abstand Zweite. Überraschungen gab es in den Einzelkonkurrenzen. Der Spanier Javier Fernandez schlug bei seinem ersten Grand-Prix-Sieg Weltmeister Patrick Chan (Kanada), und bei den Damen setzte sich die 16 Jahre alte Kanadierin Kaetlyn Osmond vor der WM-Dritten Akiko Suzuki aus Japan durch. Im Eistanz dagegen gewannen die kanadischen Olympiasieger und Weltmeister Tessa Virtue/Scott Moir erwartungsgemäß vor Anna Cappellini/Luca Lanotte aus Italien.

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