Wuppertaler Arzt: Ballack ist bis zur WM heilbar

Dr. Markus Becker versteht nicht, warum der Kapitän ausfällt. Eine neue Methode verspreche schnelle Heilung.

Wuppertal. Dr. Markus Becker aus Wuppertal ist ein bisschen verzweifelt. Seit einer Woche muss der Orthopäde lesen, dass Deutschlands bester Fußballer, Michael Ballack, wegen seiner "schweren Verletzung" für die Fußball-WM ausfällt. Dabei weiß Becker es besser: Die Verletzung des deutschen Kapitäns sei mit einer seit einem Jahr bekannten Therapiemethode in drei bis vier Wochen heilbar.

Wenn alles nach Beckers Vorstellungen gelaufen wäre, würde Deutschland in Südafrika auf Ballack zählen können. "Er könnte zumindest teilweise wieder eingesetzt werden", sagt Becker. Die Methodik sieht eine Spritzenkur vor, Hyaluronsäure wird in die verletzten Bänder injiziert. Dabei lege sich eine Art Schutzhülle um die Bänder.

Ballack hatte einen Riss des Innenbandes und einen Teilriss des vorderen Syndesmosebandes im Sprunggelenk erlitten. "Der optimale Zeitpunkt für den Beginn der Therapie ist 48 Stunden nach dem Unfall", sagt Becker, aber auch jetzt könne man noch den "zweitgünstigsten Zeitpunkt" nutzen.

Becker habe die Therapie, die auf Kongressen ausführlich vorgestellt worden sei, selbst schon angewandt - und ist vom Erfolg überzeugt. Da es keine Nebenwirkungen gebe, sei das risikolos. "Ballack hat eine gute Konstitution - und versauen kann man da nichts", sagt Becker, der sich wundert, dass der DFB-Arzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und auch Ballack selbst so schnell aufgegeben und eine rund achtwöchige Pause verkündet hätten.

"Natürlich habe ich dieses Sprunggelenk nicht in der Hand gehabt, aber vom englischen Pokalfinale bis zum WM-Start sind vier Wochen Zeit", sagt Becker, der als Fußball-Fan eine letzte Hoffnung hegt: "Vielleicht läuft die Behandlung im Hintergrund - und Löw überrascht am Ende alle."

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