Chronologie: Tage der Gewalt in Nahost

Berlin (dpa) - Über Tage steuerten Israel und die radikal- islamische Hamas im Gazastreifen auf einen Krieg zu. Am Mittwochabend kommt aus Kairo die frohe Botschaft: Endlich Waffenruhe.

10. November 2012: Militante Palästinenser beschießen einen israelischen Jeep am Grenzzaun und verletzen Soldaten. Israel reagiert mit einem Panzerangriff, bei dem nach palästinensischen Angaben mindestens sechs Menschen getötet werden. Als Antwort schlagen mehr als 100 Raketen und Granaten im Süden Israels ein.

12. November: Trotz einer vom ägyptischen Geheimdienst ausgehandelten Waffenruhe werden wieder Raketen nach Israel gefeuert.

14. November: Die israelische Luftwaffe tötet in Gaza gezielt den Hamas-Militärchef Ahmed al-Dschabari.

15. November: Der militärische Arm der Hamas kündigt Rache an. Mindestens 245 Raketen fliegen Richtung Israel. Drei Israelis sterben. Am Abend gibt es in Tel Aviv erstmals seit 1991 Luftalarm.

16. November: Während des Vermittlungsbesuchs von Ägyptens Ministerpräsidenten Hischam Kandil sterben wieder Menschen durch israelische Luftangriffe. Auch Tel Aviv wird erneut beschossen, eine Rakete schlägt bei Jerusalem ein. In Israel sterben drei Zivilisten.

17. November: Bei seinem Einsatz „Säulen der Verteidigung“ zerbombt Israel unter anderem die Regierungszentrale der Hamas in Gaza-Stadt. Nach palästinensischen Angaben steigt die Zahl der Toten auf 39. Israel zieht Panzer an der Grenze zu Gaza zusammen und beruft Reservisten ein. Eine Bodenoffensive droht.

18. November: Palästinenser schießen mindestens eine Rakete auf Tel Aviv, Israel feuert zurück. Im Gazastreifen sterben elf Mitglieder einer Familie, darunter mehrere Kinder. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt, Israel sei bereit, den Einsatz noch auszuweiten.

19. November: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert Israel und die Hamas zu einer umgehenden Waffenruhe auf. Auch Außenminister Guido Westerwelle ist zu Gesprächen in Israel.

20. November: Israel setzt seine Luftangriffe fort. Mitglieder der Hamas richten sechs Landsleute wegen angeblicher Kollaboration mit Israel öffentlich hin. Eine für den Abend angekündigte Waffenruhe unter ägyptischer Vermittlung wird verschoben.

21. November, tagsüber: Israels Luftwaffe bombardiert Dutzende Ziele. Aus dem Gazastreifen fliegen weitere Raketen auf Ziele in Israel. Seit Beginn der Kämpfe vor einer Woche wurden nach palästinensischen Angaben 140 Menschen im Gazastreifen getötet. Auf israelischer Seite starben seit vergangenem Mittwoch fünf Menschen. Bei einem Bombenanschlag auf einen Stadtbus im Zentrum von Tel Aviv werden mindestens 20 Menschen verletzt.

21. November, abends: Der ägyptische Außenminister Mohammed Kamel Amr verkündet eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt. Die Friedensmaßnahme trete um 20 Uhr MEZ in Kraft. US-Außenministerin Hillary Clinton begrüßt in Kairo die Entscheidung.

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