Chronologie: Todesopfer bei missglückten Geiselbefreiungen

Berlin (dpa) - Besonders in einigen Sahara-Staaten, in Nigeria, Somalia und Afghanistan fallen immer wieder Ausländer oder Einheimische in die Hände von Geiselnehmern. Bei Befreiungsaktionen waren schon mehrfach Todesopfer zu beklagen.

Januar 2013: Bei der versuchten Befreiung eines seit 2009 von der Islamistenmiliz Al-Schabaab in Somalia festgehaltenen französischen Geheimagenten sterben nach Angaben von Präsident François Hollande die Geisel und mindestens ein französischer Soldat. Bei dem Militäreinsatz südlich der Hauptstadt Mogadischu wurden nach Angaben von Anwohnern auch fünf Zivilisten und mehrere Islamisten getötet.

März 2012: Bei einer missglückten Befreiungsaktion in Nigeria kommen eine britische und eine italienische Geisel ums Leben. Die Männer hatten für eine italienische Baufirma gearbeitet und waren seit zehn Monaten in der Gewalt nigerianischer Terroristen.

März 2011: Extremisten überfallen in der irakischen Stadt Tikrit das Provinzparlament und nehmen dort tagende Abgeordnete als Geiseln. Irakische Sicherheitskräfte stürmen wenige Stunden später das Gebäude, um sie zu befreien. Insgesamt sterben 65 Menschen.

Oktober 2010: Mitglieder des irakischen Al-Kaida-Ablegers besetzen eine katholische Kirche und verschanzen sich dort mit zahlreichen Geiseln. Als die irakische Polizei die Kirche stürmt, kommen mindestens 50 Geiseln und fünf Geiselnehmer ums Leben.

September 2010: Eine Britin wird in der afghanischen Provinz Kunar entführt. Die Mitarbeiterin einer US-Hilfsorganisation stirbt zwei Wochen später bei einem Befreiungsversuch durch US-Truppen.

September 2004: Mehr als 30 Bewaffnete überfallen eine Schule in Beslan in der russischen Kaukasusregion Nordossetien und nehmen mehr als 1100 Kinder, Eltern und Lehrer 52 Stunden lang als Geiseln. Bei Erstürmung durch russische Sicherheitskräfte werden insgesamt 331 Menschen getötet. Unter den 318 getöteten Geiseln sind 186 Kinder.

Oktober 2002: 41 tschetschenische Terroristen überfallen ein Moskauer Musicaltheater und nehmen mehr als 800 Geiseln. Nach drei Tagen stürmt die Polizei das Gebäude. 129 Geiseln sowie alle Terroristen sterben, die meisten von ihnen durch das von den Sicherheitskräften eingesetzte Gas.

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