Chronologie: Vom Schülermord zur Bodenoffensive

Gaza/Tel Aviv (dpa) - Die Lage in Nahost ist in den vergangenen Wochen immer weiter eskaliert, bis hin zu einer Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen. Mehr als 1000 Palästinenser sind bisher ums Leben gekommen, Tausende wurden verletzt.

Chronologie: Vom Schülermord zur Bodenoffensive
Foto: dpa

Auch auf israelischer Seite starben dutzende Soldaten und einige Zivilisten. Eine Chronik:

12. Juni - Drei jüdische Religionsschüler verschwinden auf dem Heimweg von ihrer Schule in einer Siedlung im Westjordanland.

15. Juni - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beschuldigt die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas der Entführung der Jugendlichen. Die Armee sucht nach ihnen und riegelt das südliche Westjordanland ab. Hunderte Hamas-Mitglieder werden in den folgenden Tagen festgenommen.

30. Juni - Die Leichen der Vermissten werden auf einem Feld bei Hebron gefunden. In der Nacht fliegt die Luftwaffe massive Angriffe auf Ziele im Gazastreifen. Davor war Israel mit etwa 20 Kleinraketen beschossen worden.

2. Juli - Die Leiche eines verschleppten 16-jährigen Arabers wird in einem Wald bei Jerusalem gefunden. Drei jüdische Tatverdächtige werden des Mordes angeklagt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Rachemord nach dem Tod der drei israelischen Jugendlichen aus.

8. Juli - Nach andauernden Raketenangriffen aus dem Gazastreifen startet die israelische Luftwaffe eine Offensive, Hunderte Ziele werden massiv bombardiert. Dabei sterben auch viele Zivilisten.

17. Juli - Wenige Stunden vor einer humanitären Waffenruhe dringen 13 bewaffnete Palästinenser durch einen Tunnel nach Israel vor, die Luftwaffe beschießt das Kommando. Nach dem Ende der auf fünf Stunden befristeten Waffenruhe eskaliert die Lage wieder. Israel startet eine Bodenoffensive in dem dicht besiedelten Palästinensergebiet, um Tunnel und Raketenlager zu zerstören.

19. Juli - Die israelische Armee weitet ihre Bodenoffensive aus. Die Lage der Bevölkerung in Gazastreifen wird immer dramatischer.

20. Juli - Eine humanitäre Feuerpause zur Bergung von Toten in der Stadt Gaza bricht nach kurzer Zeit zusammen. Die israelische Bodenoffensive weitet sich zu einem Häuserkampf mit zahlreichen Toten auf beiden Seiten aus.

22. Juli - Die US-Luftfahrtbehörde FAA verbietet amerikanischen Fluggesellschaft vorübergehend, Tel Aviv anzufliegen. Auch europäische Unternehmen stellen für mehrere Tage ihre Flüge ein.

25. Juli - US-Außenminister John Kerry legt laut Medienberichten den Konfliktparteien einen Vorschlag über eine einwöchige Feuerpause vor, in der unter ägyptischer Vermittlung Gespräche über eine längerfristige Friedenslösung aufgenommen werden sollen. Israel lehnt vorerst ab.

26. Juli - Eine zwölfstündige humanitäre Waffenruhe tritt in Kraft und hält. Israel und die Hamas hatten sich am Vortag darauf verständigt. Später wird sie um vier Stunden verlängert.

27. Juli - Nach anhaltendem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen erklärt die israelische Armee eine von ihr einseitig um weitere 24 Stunden verlängerte humanitäre Feuerpause für beendet.

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