Gauck weist Begriff der „Lügenpresse“ zurück

Berlin (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck hat den von islamkritischen Pegida-Demonstranten benutzten Begriff der „Lügenpresse“ scharf zurückgewiesen. Das Wort sei „geschichtsvergessener Unsinn“, sagte Gauck in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Er erinnerte daran, dass „Lügenpresse“ ein Kampfbegriff der Nazis war. „Wer den Medien hierzulande unterstellt, sie verbreiteten systematisch Lügen, der sollte sich daran erinnern, wie es früher in Deutschland zuging“.

Eine gleichgeschaltete Presse im Nationalsozialismus habe ungeniert gelogen und manipuliert, betonte Gauck. Auch die Medien der DDR hätten das SED-Regimes stabilisiert, indem sie systematisch Unwahrheiten verbreiteten. Dagegen könnten die Medien heute in Deutschland frei arbeiten.

„Trotz mancher Irrtümer, die auch Journalisten manchmal unterlaufen, trotz gelegentlicher Unwahrheiten, die einige wenige von ihnen in die Welt setzen, wird doch meistens korrekt und ausgewogen berichtet“. sagte Gauck.

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