Gerüchte über Weltuntergang rufen Chinas Zensoren auf den Plan

Peking (dpa) - Chinas Staatsmedien haben die Gerüchte über den vermeintlichen Weltuntergang zum Anlass genommen, um mehr Zensur im ohnehin streng überwachten Internet zu fordern.

„Nur Regulierung kann das Netz sicherer machen“, schrieb das kommunistische Parteiorgan „Volkszeitung“ (Renmin Ribao) am Freitag. Die Gerüchte hätten „Individuen, der Gesellschaft und der Nation“ Schaden zugefügt. Auch andere Blätter schlossen sich dem Appell an.

In den vergangenen Wochen hatte die chinesische Polizei mehr als 1000 Anhänger einer verbotenen christlichen Untergrundkirche festgenommen. Diese sollen angelehnt an die Weltuntergangszenarien rund um den Maya-Kalender Gerüchte über die ihrer Ansicht nach nahende Ankunft einer Erlöserin verbreitet haben. In der Maya-Tradition markiert der 21. Dezember 2012 das Ende eines Zyklus und den Beginn einer neuen Zeit.

Schätzungen zufolge nutzen etwa 500 Millionen Chinesen das Internet, das sind etwa 40 Prozent der Bevölkerung. Regierungs- und Internetfirmen beschäftigen Tausende Online-Zensoren, die unter anderem Blogs beobachten und das Netz nach Schlüsselwörtern filtern. Der Zugang zu Facebook, Twitter und anderen Portalen wird blockiert.

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