Hintergrund: Der Gazastreifen - Hunderttausende in Armut

Berlin (dpa) - Armut und Not bestimmen seit Jahren den Alltag in dem 360 Quadratkilometer großen Gazastreifen. Nach Angaben des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) sind 1,2 Millionen der insgesamt rund 1,7 Millionen Menschen in dem Landstrich Flüchtlinge aus anderen Gebieten.

Wegen mehrfacher Raketenangriffe aus Gaza verhängte Israel 2006 eine Blockade. Die radikal-islamische Hamas übernahm 2007 nach dem Wahlsieg über die Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gewaltsam die Kontrolle über Gaza. Israel erklärte den Streifen daraufhin zum „feindlichen Gebiet“ und verschärfte das Embargo.

Die Blockade lässt keine Verbesserung der desolaten Wirtschaftslage zu. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt 2012 unter der Armutsgrenze, 300 000 von ihnen verfügen über weniger als 1,25 Euro am Tag. Rund 80 Prozent der Menschen im Gazastreifen sind laut UNRWA auf Zuwendungen internationaler Hilfsorganisationen angewiesen. Knapp 670 000 Palästinenser beziehen regelmäßig Lebensmittel vom UN-Hilfswerk. Offiziell ist ein Drittel der Bevölkerung arbeitslos.

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