Hintergrund: Die Energieziele und der Status quo

Berlin (dpa) - Die Energiewende besteht aus einer Vielzahl an Gesetzen, Verordnungen und Förderprogrammen. Besonders hapert es bei Energieeinsparungen, Kosten und im Verkehrsbereich. Ein Überblick über die Ziele bis 2020 und 2050 - und wie die Lage derzeit aussieht

- KLIMASCHUTZ: 40 Prozent weniger Treibhausgasemissionen bis 2020 (im Vergleich zu 1990) und 80 bis 95 Prozent weniger bis 2050. Bis zum Jahr 2011 wurden minus 26,4 Prozent erreicht.

- ERNEUERBARE ENERGIEN: Bis 2020 mindestens 35 Prozent Anteil am Stromverbrauch, bis 2050 mindestens 80 Prozent. Bis 2011 waren 20,3 Prozent erreicht. 2012 gibt es nach vorläufigen Zahlen bereits einen Anteil von rund 23 Prozent für Strom aus erneuerbaren Energien.

- GEBÄUDE: Der Wärmebedarf soll bis 2020 um 20 Prozent sinken, bis 2050 soll der gesamte Energiebedarf um bis zu 80 Prozent sinken. Zum jetzigen Stand fehlen Angaben. Die Regierung will die Rate bei den energetischen Gebäudesanierungen gemessen an den 18 Millionen Gebäuden in Deutschland von ein auf zwei Prozent jährlich verdoppeln.

- EFFIZIENZ: Der Energieverbrauch soll im Vergleich zu 2008 bis 2020 um 20 Prozent sinken, bis 2050 um 50 Prozent. Bis 2011 wurden 6 Prozent weniger erreicht. Der Stromverbrauch soll bis 2020 um 10 Prozent sinken, bis 2050 um 25 Prozent. 2011 waren es 2,1 Prozent.

- VERKEHR: Gegenüber 2005 soll der Verbrauch bis 2020 um 10 Prozent zurückgehen, bis 2050 um 40 Prozent. Zwar sank der Verbrauch von 8 Litern auf 100 Kilometern (1998) auf 5,9 Liter (2011) - zugleich gibt es aber mehr Autos, der Gesamtverbrauch sank daher nur um 0,5 Prozent. Bis 2020 soll es eine Millionen Elektroautos geben, bis 2030 sechs Millionen. Bis 2011 gab es aber bundesweit erst rund 6600 E-Autos.

- KOSTEN: Die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien sollte nicht über 3,5 Cent je Kilowattstunde steigen. Nun steigt sie aber 2012 auf knapp 5,3 Cent - auch wegen einer Ausweitung von Industrierabatten bei den Förderkosten, die die Umlage für die Bürger aufblähen. Da auch fast alle anderen Energiewendekosten, etwa für den Netzausbau und den Anschluss von See-Windparks, auf den Strompreis aufgeschlagen werden, wird es 2013 Erhöhungen um im Schnitt zwölf Prozent geben.

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