Losglück für Champions-League-Trio

Nyon/Berlin (dpa) - Es hätte schlimmer kommen können. Die ganz großen Brocken wie Real Madrid oder der FC Chelsea blieben den deutschen Clubs bei der Auslosung der Achtelfinals in der Champions League und der Europa League-Zwischenrunde erspart.

Stattdessen freuen sich der FC Bayern und Schalke 04 in der Königsklasse auf das Wiedersehen mit den alten Bekannten Lukas Podolski und Hamit Altintop. Borussia Mönchengladbach steht in der Europa League ein Duell mit Lazio Rom und dem deutschen Nationalstürmer Miroslav Klose ins Haus.

Meister Borussia Dortmund erwartet dagegen im Februar eine ungemütliche Winterreise in die Ukraine zu Schachtjor Donezk. Für BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke war der UEFA-Cup-Sieger von 2009 „nicht unbedingt der Wunschgegner“. Rekordmeister Bayern darf gegen den FC Arsenal mit Podolski und Per Mertesacker schon einmal im Finalort London ran. Beim Ruhrpott-Rivalen Schalke sprach Kapitän Benedikt Höwedes über Galatasaray Istanbul von einem „ordentlichen Los“. Beim türkischen Meister steht der Ex-Schalker Hamit Altintop unter Vertrag.

Alle drei Bundesligisten treten als Gruppensieger Mitte Februar zunächst auswärts an und haben in den Rückspielen im März Heimrecht. Erstmals seit der Saison 2004/05 steht ein deutsches Trio in der Runde der besten 16 europäischen Teams. „Ich denke, alle drei Deutschen kann man ohne Übertreibung als Favorit bezeichnen“, erklärte Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge zu den vom früheren englischen Nationalspieler Steve McManaman gezogenen Paarungen.

Neben den Gladbachern bekamen auch die übrigen deutschen Europa-League-Starter vom niederländischen Altstar Patrick Kluivert teils schwierige Aufgaben zugelost. Bayer Leverkusen spielt gegen den portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon. Hannover 96 bekommt es in der Runde der besten 32 mit dem russischen Club Anschi Machatschkala zu tun, der VfB Stuttgart erhielt mit dem KRC Genk hingegen einen leichteren Kontrahenten. Mönchengladbach, Leverkusen und Stuttgart haben zunächst Heimrecht und treten eine Woche später auswärts an. Einzig Hannover darf im Rückspiel zu Hause spielen. Im Achtelfinale am 7. und 14. März ist ein deutsches Duell zwischen Stuttgart und Gladbach möglich.

Aufatmen durften nach der Champions-League-Auslosung am Sitz der UEFA vor allem die Bayern und Gelsenkirchener, dass sie im Achtelfinale nicht Real Madrid mit Cristiano Ronaldo, Mesut Özil & Co. zugelost bekamen. Die Königlichen treffen stattdessen im Achtelfinal-Knaller auf Manchester United. Celtic Glasgow spielt in der Runde der letzten 16 gegen Juventus Turin, der FC Valencia gegen Paris St. Germain, der FC Porto gegen den FC Málaga. Favorit FC Barcelona tritt zunächst auswärts beim AC Mailand an.

Die Reisestrapazen werden Borussia Dortmund vor der Partie in Donezk nicht freuen. „Aber man muss es nehmen, wie es kommt“, sagte Watzke. „Es ist vielleicht ein kleiner Vorteil, dass die Saison in der Ukraine erst im März wieder aufgenommen wird.“ Die beiden Teams trafen beim BVB-Erfolg in der Königsklassen-Qualifikation der Saison 2001/02 schon aufeinander, dagegen ist das Duell zwischen dem türkischen Meister und Schalke eine Premiere. „Im Achtelfinale der Champions League gibt es keine einfachen Gegner. Aber ganz klar: Ich sehe Chancen für uns. Wir können das Viertelfinale erreichen, wenn wir unsere Leistung bringen“, sagte Trainer Jens Keller.

Borussia Mönchengladbach freut sich auf Gegner Lazio. Von einer „schönen Herausforderung“ sprach Vizepräsident Rainer Bonhof. „Das ist ein super attraktives Los für uns, aber auch ein sehr schweres“, sagte Sportdirektor Max Eberl. Mittelfeldspieler Patrick Herrmann erwartet in der italienischen Hauptstadt eine schwere Aufgabe: „Lazio ist ein namhafter Gegner, gegen den wir uns beweisen können. Ich denke, es werden zwei gute Spiele.“ Auch bei Bayer Leverkusen ist man sich der Schwere der Aufgabe bewusst. „Der absolute Hammer wäre Chelsea gewesen, Benfica sehe ich kurz dahinter“, sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler zum Treffen mit Lissabon.

„Wir können zufrieden sein, das ist ein attraktiver Gegner, der im vergangenen Jahr in der Champions League gespielt hat“, urteilte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic über Genk. Von einem „anspruchsvollen Los“ sprach Hannover 96-Präsident Martin Kind mit Blick auf den Trip nach Russland.

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