Mission „Curiosity“ mit viel deutscher Technik

Washington (dpa) - Software, ein Strahlenmess-Gerät und Signalüberwachung: Rund um die Marsmission „Curiosity“ der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist auch jede Menge deutsche Technik im Einsatz.

Die Landung des bislang teuersten und technisch ausgefeiltesten Roboterfahrzeugs, das je zum Mars geschickt wurde, ist extrem schwierig. Die Sonde „Mars Express“ der Europäischen Weltraumorganisation Esa soll während der Landung Signale von „Curiosity“ (Neugier) aufnehmen und dann über die Esa-Empfangsstation im australischen New Norcia an die Erde senden. Die Signale brauchen aber fast 14 Minuten vom Mars bis zur Erde.

Schon seit dem Start von „Curiosity“ im November vergangenen Jahres ist deutsche Technik an Bord aktiv. Ein Gerät zur Strahlenmessung - entwickelt unter anderem von Forschern der Universität Kiel und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) - überprüfte bereits die Strahlung beim Flug durch das All und soll auch auf dem Roten Planeten weitermachen. So soll herausgefunden werden, ob es Leben auf dem Mars gegeben hat oder geben kann. Auch für eine mögliche bemannte Mars-Mission sind die Daten wichtig. Auf der Marsoberfläche werden mit dem Kieler Gerät zum ersten Mal Strahlungswerte gemessen. Der rund 1,3 Millionen Euro teure sogenannte Radiation Assessment Detector (Rad) ist nur etwa so groß wie eine Kaffeekanne und wiegt rund 1,5 Kilogramm.

Der Technologiekonzern Siemens hat ebenfalls an „Curiosity“ mitgebastelt. Gemeinsam mit der Nasa hat Siemens die sogenannte PLM-Software (Product Lifecycle Management) entwickelt, die auch beim Bau von Autos, Flugzeugen oder Maschinen eingesetzt wird. Sie ist eine Art elektronisches Reißbrett, mit dem der Marsrover digital entworfen wurde und seine Funktionen schon vor dem Bau simuliert werden konnten. „Curiosity“ soll rund zwei Jahre lang nach Spuren von Leben auf dem Mars suchen.

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