Polnische LOT prüft Schadenersatz wegen „Dreamliner“-Pannen

Warschau/Berlin (dpa) - Die einzige europäische Airline mit dem „Dreamliner“ in ihrer Flotte, die polnische LOT, prüft möglichen Schadenersatz wegen des Flugverbots für den Langstreckenjet.

„Wir zählen jetzt die Kosten für den Flugausfall und die Ersatzmaschinen und erwägen, von Boeing eine Entschädigung zu verlangen“, sagte Unternehmenssprecher Marek Klucinski am Donnerstag. „Wie lange die technische Überprüfung dauert und wann die Dreamliner wieder fliegen können, steht noch nicht fest.“

LOT hatte als erste europäische Fluggesellschaft bisher zwei „Dreamliner“ in ihre Flotte aufgenommen und umfangreich für die neuen Maschinen geworben. Erst in der Nacht zu Donnerstag war ein LOT-„Dreamliner“ zum ersten Langstreckenflug nach Chicago, dem Zentrum der polnischen Diaspora in den USA gestartet. Nach der Landung erfuhren Pilot und Passagiere, dass die Maschine nach den Bestimmungen der US-Luftfahrtsbehörde FAA vorerst am Boden bleiben muss. „Für uns kam das überraschend“, sagte Flugkapitän Krzysztof Lenartowicz im polnischen Nachrichtensender TVN 24. Die Maschine konnte nicht wie geplant nach Europa zurückfliegen.

Auf der Facebook-Seite der Fluggesellschaft wurden Passagiere darüber informiert, dass Ersatzflugzeuge vom Typ Boeing 767 nun die „Dreamliner“-Verbindungen übernehmen, bis weitere Sicherheitsüberprüfungen abgeschlossen sind. Gleichzeitig zeigte sich LOT von der Sicherheit ihrer Maschinen überzeugt.

In Deutschland hat bislang keine einzige Fluggesellschaft den „Dreamliner“ in der Flotte. Air Berlin hat aber 15 Stück bestellt. Auch am Donnerstag wollte sich Deutschlands zweitgrößte Airline auf dpa-Anfrage nicht zu den Problemen des Boeing-Vorzeigefliegers äußern.

TuiTravel will 13 Maschinen abnehmen und hält nach Angaben vom Donnerstag an dem Ziel fest, im Mai den Flugbetrieb aufzunehmen. „Derzeit arbeiten wir weiter mit unseren ursprünglichen Lieferterminen“, erklärte ein Sprecher am Firmensitz im britischen Crawley. Boeing habe zugesichert, eng mit der britischen Flugaufsichtsbehörde zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit der Maschinen zu garantieren.

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