Porträt: FDP-Spitzenkandidat Stefan Birkner muss bangen

Hannover (dpa) - Auch wenn Stefan Birkner es nicht gerne hört: Die Geschwindigkeit, mit der seine Karriere in der FDP seit 2011 Fahrt aufgenommen hat, verdankt der 39-Jährige auch der Krise seiner Partei.

Im September 2011 wurde der gebürtige Schweizer als Nachfolger von Philipp Rösler Chef der Niedersachsen-FDP. Zuvor hatten die Freidemokraten im Land bei der Kommunalwahl eine herbe Niederlage einstecken müssen - nur 3,4 Prozent stimmten für sie.

Trotz der Schlappe präsentierte sich der Jurist nicht als Zweifler, sondern versuchte sich in Optimismus: „Ich meine nicht, dass sich die Politik der FDP verändern muss“, sagte Birkner kurz nach seiner Wahl. Das Problem sei vielmehr, dass die Menschen die „liberalen Anteile“ der Landespolitik nicht wahrnehmen würden.

Zumindest für ihn persönlich ging es in den vergangenen 16 Monaten steil bergauf. Seit Januar 2012 gehört er als Umweltminister der schwarz-gelben Landesregierung an. Zuvor hatte der zweifache Vater in dem FDP-geführten Ministerium vier Jahre lang als Staatssekretär gearbeitet. Dabei hat er sich nicht nur in der Koalition Respekt verdient. Birkner gilt als akribischer Arbeiter und Experte in seinem Ressort.

Als Landeschef ist es ihm dagegen noch nicht gelungen, aus dem Schatten seines Förderers Rösler zu treten. Nur wenige Niedersachsen kennen den promovierten Juristen, den Rösler selbst als seinen Nachfolger vorgeschlagen hatte. Auf Bundesebene wird Birkner in der FDP einiges zugetraut. Seit 1991 ist er Mitglied der Liberalen.

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