Porträt: Stephan Weil will in die Staatskanzlei

Hannover (dpa) - Er ist seit November 2006 Oberbürgermeister von Hannover, jetzt will er in die Staatskanzlei einziehen: Stephan Weil gilt als Hoffnungsträger der SPD.

Er soll die Sozialdemokraten in Niedersachsen nach zehn Jahren Opposition wieder an die Macht führen und damit die Grundlage für ein erfolgreiches Wahljahr legen. Der 54-Jährige gilt als Mann des Ausgleichs und präsentiert sich gern als „bürgernah, sachlich, pragmatisch“.

Der in Hamburg geborene Jurist kennt sich in der Lokalpolitik aus, als ehemaliger Anwalt, Richter und Staatsanwalt ist er auch in der Welt der Paragrafen zu Hause. Im Wahlkampf war der Hobbykicker mit der randlosen Brille vor allem darum bemüht, seine Bekanntheit über die Stadtgrenzen hinaus zu steigern. Das gelang ihm zwar, doch an die Popularität von Regierungschef David McAllister (CDU) kam er nicht heran.

Seine Kritiker halten dem verheirateten Vater eines Sohnes vor, er sei zu blass und spröde. Weil ist sich dessen bewusst, weist aber darauf hin, dass er keinen Schönheitswettbewerb, sondern die Wahl gewinnen will. „Ganz am Ende zählt nur eins: Wer stellt die Regierung“, meint er.

Weil verweist gerne auf die „gesunde“ Bilanz seiner Stadt, für die er schon vor seiner OB-Zeit neun Jahre als Kämmerer verantwortlich war. Zuvor hatte er unter anderem im Justizministerium gearbeitet. SPD-Mitglied ist Weil seit mehr als drei Jahrzehnten. Den Vorsitz der niedersächsischen SPD hatte er im Januar 2012 übernommen, nachdem er kurz zuvor in einem Mitgliederentscheid zum Spitzenkandidaten bestimmt worden war.

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