„Sandy“ löst Alarm in ältestem US-Atomkraftwerk aus

New York/Washington (dpa) - Die ersten Meldungen erinnern noch an die Katastrophe von Fukushima: Der Wirbelsturm „Sandy“ hat Alarm im ältesten Atomkraftwerk der USA südlich von New York ausgelöst.

Wegen eines bedrohlich ansteigenden Wasserspiegels gebe es eine Warnung im Kernkraftwerk Oyster Creek im Bundesstaat New Jersey, teilte die US-Atomaufsichtsbehörde NRC am späten Montagabend (Ortszeit) mit. Das Kraftwerk sei zu dem Zeitpunkt bereits abgeschaltet gewesen. Am Dienstagmorgen gab es zunächst keine weiteren Behördeninformationen.

Im Kühlwasser-Reservoir des am Atlantik gelegenen Kraftwerks sei der Pegel durch die reguläre Flut, die Windrichtung und das Hochwasser deutlich gestiegen. Die Anlage sei aber weiter in einem sicheren Zustand.

Oyster Creek ist seit 1969 am Netz und das älteste laufende Atomkraftwerk der USA. Der Meiler steht etwa 60 Kilometer von der Millionenmetropole New York entfernt.

Nach Angaben der Behörden war zunächst ein „ungewöhnliches Ereignis“ verzeichnet worden, die niedrigste der vier Stufen des Alarmsystems. Etwas später sei der Vorfall dann um eine Stufe auf „Alarm“ heraufgesetzt worden. Auch durch den starken Regen sei das Wasser zunächst weiter gestiegen. In den folgenden Stunden sollte es aber rasch ablaufen, hieß es von der Behörde.

Die Experten der NRC hätten alle fast ein Dutzend Kernkraftwerke im Bereich von „Sandy“ kontrolliert. Alle seien in einem sicheren Zustand. Einige seien aber zuvor abgeschaltet worden.

Vor allem in älteren US-Atomkraftwerken kommt es immer wieder zu Problemen. Der Meiler in Oyster Creek war im Juli nach einem Stromausfall vorübergehend vom Netz genommen worden. Mit seiner vergleichsweise geringen Leistung von 645 Megawatt können etwa 600 000 US-Haushalte mit Strom versorgt werden. Oyster Creek soll 2019 ganz abgeschaltet werden.

Im japanischen Fukushima hatte es 2011 durch Flutwellen einen katastrophaler Kernkraft-Unfall gegeben.

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