Steinbrück wirft Merkel „Doppelspiel“ in der Euro-Krise vor

Berlin (dpa) - SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein „Doppelspiel“ bei der Bewältigung der Euro-Krise vorgeworfen.

Merkel habe zugelassen, dass aus der schwarz-gelben Koalition über Monate hinweg „Mobbing gegen Griechenland“ betrieben sei, sagte der ehemalige Bundesfinanzminister am Donnerstag im Bundestag. „Sie haben nicht eingegriffen. Sie haben laviert.“ Weder Helmut Kohl noch ein anderer Vorgänger hätten es zugelassen, einen EU-Partner für derart „innenpolitische Händel“ zu missbrauchen. Deshalb gebe es in Europa jetzt viel „zerschlagenes Porzellan“.

Zugleich hielt Steinbrück der Kanzlerin vor, der deutschen Bevölkerung die Bedeutung des Projektes Europa nicht ausreichend zu erklären. „Diese Rede und diese Beschreibung hätten sie schon vor zwei Jahren geben müssen.“ Zuvor hatte Merkel eine Regierungserklärung zum bevorstehenden EU-Gipfel abgegeben. Ein Jahr vor der Bundestagswahl im Herbst 2013 war dies das erste Rededuell zwischen Kanzlerin und ihrem Herausforderer.

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