Syrien bittet Russland um Finanz- und Wirtschaftshilfe

Moskau (dpa) - Syrien hat seinen Verbündeten Russland um Finanz- und Wirtschaftshilfe gebeten, um die Folgen der westlichen Sanktionen gegen das Regime in Damaskus abzufedern. Vizeregierungschef Kadri Dschamil habe bei Gesprächen in Moskau besonders einen Mangel an Erdölprodukten wie Diesel beklagt.

Das berichteten Medien in Moskau am Samstag. Die syrische Delegation habe „eine gewisse Summe in harter Währung beantragt, um die komplizierte Lage in Syrien zu überbrücken“, hieß es. Von russischer Seite lag zunächst keine Reaktion vor. Die UN-Vetomacht hat im Weltsicherheitsrat bislang alle Resolution gegen seinen Waffenkunden Syrien blockiert.

Die Strafmaßnahmen der EU und der USA seien illegal, wurde Dschamil zitiert. „Russland hat die Aufgabe übernommen, Syrien in der aktuellen Lage wirtschaftlich zu unterstützen“, sagte der Politiker weiter. Er erhoffe sich in den nächsten Wochen konkrete Schritte. Die Sanktionen hätten einen negativen Einfluss auf Syriens Wirtschaft.

Unterdessen kritisierte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin die jüngste Verurteilung des syrischen Regimes durch die UN-Vollversammlung. „Diese Resolution verschärft die Konfrontation nur und bewegt die Konfliktparteien nicht zum Dialog“, sagte Tschurkin in New York. Moskau lehnt Forderungen nach einem Rücktritt des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ab.

Die russische Regierung zeigte sich besorgt über das Blutvergießen in Aleppo. „Illegale Verbände“ versuchten offenbar, die syrische Stadt zu einem Stützpunkt für Angriffe auf die regulären Truppen auszubauen, teilte das Außenministerium in Moskau mit.

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