ADAC: Keine Mitgliedsbeiträge in Fernbusgeschäft geflossen

Berlin/München (dpa) - Der ADAC hat Sorgen zerstreut, für den gescheiterten Einstieg des Clubs ins Fernbusgeschäft müssten die Mitglieder zahlen. „Für das Fernbus-Engagement ist kein einziger Euro an Mitgliedsbeiträgen verwendet worden“, erklärte ADAC-Geschäftsführerin Marion Ebentheuer in München.

„Sämtliche Investitionskosten wurden vollständig aus den Wirtschaftsaktivitäten des Clubs getragen, die klar vom Verein getrennt sind.“ Darüber sei auch von Beginn an „vollkommene Transparenz und Klarheit“ hergestellt worden.

Damit reagierte Ebentheuer auf Aussagen der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Dorothee Bär (CSU). Sie hatte den Automobilclub in der „Bild“-Zeitung (Mittwoch) aufgefordert, offenzulegen, wie viele Mitgliedsgelder bei dem Engagement „verbrannt“ worden seien. Der ADAC nannte die Aussagen „mindestens verwunderlich“.

Der Automobilclub hatte am Montag - nur ein Jahr nach dem Start - bekanntgegeben, dass er sich wieder aus dem umkämpften Markt für Fernbusse zurückzieht und seine Beteiligung am ADAC Postbus aufgibt. Die Deutsche Post will das Unternehmen künftig allein steuern und das Netz ausbauen. Den Rückzug begründete der ADAC mit seiner Neuausrichtung und dem harten Preisdruck in der Branche.

Zu den konkreten Kosten des Engagements wollte sich ein ADAC-Sprecher auch am Mittwoch nicht äußern. Das Personal für das Gemeinschaftsunternehmen, an dem die Post und der ADAC jeweils 50 Prozent hielten, wurde von den Gesellschaftern gestellt, und die Busse gehören Subunternehmen. Daher dürften die Kosten überschaubar sein.

Der harte Wettbewerb in der Branche hat bereits andere Unternehmen getroffen: Erst am Wochenende war bekanntgeworden, dass das Offenbacher Unternehmen DeinBus.de Insolvenz anmelden musste. Der Frankfurter Anbieter city2city hatte bereits im September aufgegeben.

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