Airbus will noch mehr A320-Mittelstreckenjets bauen

Toulouse (dpa) - Die brummende Nachfrage für Airbus-Mittelstreckenjets lässt den Flugzeugbauer über einen noch stärkeren Ausbau der Produktion nachdenken. Schon von 2018 an könnten jährlich rund 720 Flugzeuge aus der A320-Familie die Werke verlassen - gut 40 Prozent mehr als heute.

Airbus will noch mehr A320-Mittelstreckenjets bauen
Foto: dpa

„Die Frage ist eher wann als ob wir die Produktion ausbauen“, sagte Airbus-Chef Fabrice Brégier in Toulouse. Airbus hatte Ende April mehr als 5100 Bestellungen für das Modell A320 und seine weniger Sprit verbrauchende Neuauflage A320neo in den Büchern.

Bislang ist vorgesehen, die Produktion bis 2017 von derzeit 42 auf 50 Maschinen pro Monat auszubauen. Das Unternehmen prüfe nun aber, künftig sogar mehr als 60 Maschinen pro Monat herzustellen, erläuterte Verkaufschef John Leahy. Ob dies gelinge, hänge auch von den Möglichkeiten der Zulieferer ab. Produktionschef Tom Williams hält es für möglich, die Schwelle schon im Jahr 2018 zu erreichen.

Deutlich trüber sieht die Lage beim größten Modell A380 aus. Chef-Verkäufer Leahy stellte für 2015 zumindest einige neue Bestellungen in Aussicht. Airbus wirbt seit Jahren um neue Kunden für das Flaggschiff. In diesem Jahr will das Unternehmen mit dem Jet erstmals keine Verluste mehr schreiben.

Eine mögliche Neuauflage „A380neo“ mit sparsameren Triebwerken bleibt derweil Zukunftsmusik. „Wir müssen das wirtschaftlich betrachten“, sagte Brégier. Großkunde Emirates hatte die Modernisierung wiederholt gefordert und für diesen Fall einen weiteren Großauftrag in Aussicht gestellt, doch Airbus scheut bislang die hohen Entwicklungskosten.

Mit großartigen Neuentwicklungen ist bei Airbus in den kommenden Jahren nicht zu rechnen. „Wir haben von den großen Würfen A380 und A350 auf schrittweise Verbesserungen umgeschaltet“, sagte Brégier mit Blick auf die beiden jüngsten Flugzeugtypen des Konzerns. So ist die Modernisierung der A320 und des 20 Jahre alten Langstreckenjets A330 als spritsparenden „neo“-Versionen deutlich weniger riskant und kostenintensiv als die Entwicklung eines komplett neuen Flugzeugs.

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