Athen bekommt günstiger Geld

Athen/Frankfurt/Main (dpa) - Das hochverschuldete Griechenland konnte sich erneut über eine Milliarde Euro am Kapitalmarkt leihen. Es musste am Dienstag weniger Zinsen für frisches Geld bieten als bei der vorherigen Auktion, wenngleich das Zinsniveau immer noch viel höher als in anderen Euroländern liegt.

Dennoch scheint auch Athen von der Zusage der Europäischen Zentralbank (EZB) zu profitieren, alles für den Erhalt des Euroraums tun zu wollen. Der Euro-Rettungsfonds EFSF sowie Belgien kommen unterdessen nach wie vor zu ungewöhnlich lukrativen Konditionen an frisches Geld.

Sowohl der EFSF als auch Belgien verdienten abermals Geld bei der Aufnahme kurzfristiger Schulden, wie aus offiziellen Zahlen vom Dienstag hervorgeht. Der EFSF besorgte sich am Dienstag knapp zwei Milliarden Euro mit sechsmonatigen Schuldtiteln. Investoren zahlten abermals drauf: Die Rendite lag mit minus 0,0238 Prozent erneut im negativen Bereich, man spricht dann von einem Negativzins. Die Nachfrage war mehr als zweimal so groß wie das Angebot. Belgien nahm mit zwei Schuldtiteln über drei und zwölf Monate insgesamt 3,1 Milliarden Euro am Markt auf. Die Rendite des dreimonatigen Papiers lag mit minus 0,01 Prozent abermals im negativen Bereich.

Das hochverschuldete und wirtschaftlich stark angeschlagene Griechenland kommt ebenfalls etwas günstiger an frisches Geld. Allerdings muss Athen für kurzfristige Mittel nach wie vor viel höhere Zinsen bieten als bonitätsstarke Länder wie Deutschland. Wie die nationale Schuldenagentur PDMA am Dienstag mitteilte, zahlte Griechenland für 13-wöchige Schuldtitel eine Rendite von 4,24 Prozent. Das sind 0,07 Prozentpunkte weniger als bei einer vorherigen Auktion. An den Sekundärmärkten, wo umlaufende Staatsanleihen gehandelt werden, waren die Renditen für griechische Titel zuletzt stark rückläufig.

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