Athen: Griechischer Außenminister spricht mit Schäuble und Rehn

Athen (dpa) - Der griechische Außenminister Evangelos Venizelos hat sich nach Angaben aus Athen in einem Telefongespräch mit dem amtierenden Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gegen weitere Sparmaßnahmen ausgesprochen.

Die Griechen könnten keine zusätzlichen Sparauflagen verkraften, habe Venizelos in dem am Sonntag geführten Gespräch gesagt, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Montag aus Kreisen des Außenministeriums.

Es sei auch über den Beginn von Gesprächen über weitere internationale Hilfe gesprochen worden. Venizelos habe die Themen am Wochenende auch mit EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn erörtert, hieß es aus Athen.

Das Euro-Krisenland braucht allen Anzeichen nach 2015 und 2016 weitere Hilfe. Die Rede ist von insgesamt mehr als zehn Milliarden Euro. Griechenland übernimmt am 1. Januar für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft. Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras wird an diesem Mittwoch (4. Dezember) darüber Gespräche in Brüssel führen.

Die Kontrollen der Experten der Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) in Athen waren Ende November ins Stocken geraten. Es geht um die Freigabe einer weiteren Milliarden-Kredittranche für das chronisch am Rande der Pleite stehende Land.

Kritisch ist vor allem der Haushaltsfehlbetrag im kommenden Jahr. Die Troika will von Athen unter anderem auch wissen, was aus Immobilien wird, deren Inhaber Kreditraten nicht zurückzahlen. Nach Plänen der Regierung sollen zumindest diejenigen ihre Wohnung nicht verlieren, die nur eine Immobilie besitzen und arbeitslos sind. Darüber hinaus soll es eine neue Grundsteuer geben. Erstmals sollen auch Bauern für ihre Felder zahlen.

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