Blackstone kauft Jack Wolfskin

Deutscher Outdoor-Spezialist soll ein internationaler Konzern werden.

Idstein. Der länger geplante Verkauf des deutschen Outdoor-Ausrüsters Jack Wolfskin GmbH & Co. KGaA ist nach mehreren Anläufen doch noch zu einem Abschluss gekommen. Die US-Firma Blackstone übernimmt das Unternehmen von den beiden Finanzinvestoren Quadriga Capital und Barclays Private Equity. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Nach Informationen aus Branchenkreisen soll Blackstone — ebenso wie die Vorbesitzer eine „Heuschrecke“ — rund 700 Millionen Euro für das Unternehmen gezahlt haben. Ursprünglich waren 800 Millionen Euro gefordert worden — etwa das Zehnfache des auf 80 Millionen Euro geschätzten operativen Jahresgewinns. Wolfskin setzte nach eigenen Angaben in Europa zuletzt 304 Millionen Euro um und beschäftigte 460 Mitarbeiter. Firmensitz ist in Idstein im Taunus.

Gleichzeitig mit dem Eigentümerwechsel scheidet der langjährige Geschäftsführer Manfred Hell (54) aus (siehe Porträt S. 2). Er hat seine Firmenanteile ebenfalls abgegeben. Unter dem neuen Eigentümer soll die Internationalisierung vorangetrieben werden, erklärte Axel Herberg (früher Gerresheimer) als Deutschland-Chef von Blackstone. Wolfskin bezeichnet sich als größten Franchisegeber im deutschen Sportfachhandel und betreibt derzeit in Europa und Asien 400 Läden.

Outdoor-Bekleidung hat Konjunktur. Das erklärt auch den hohen Verkaufspreis der Firma. Markenzeichen der funktionellen Kleidung und Rucksäcke aus Idstein ist eine stilisierte Wolfstatze. Der Outdoor-Ausstatter, bei dem Hell seit 1988 angestellt war, will damit an die Abenteuergeschichten von Jack London mit Wölfen, Freiheit und Natur erinnern. Ein Nachfolger von Hell soll schnell präsentiert werden.

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