Boeing sahnt Rekordauftrag ab: 26 Milliarden Dollar

Dubai (dpa) - Das ist ein Tiefschlag für den europäischen Flugzeughersteller Airbus: Der US-Rivale Boeing hat einen Rekordauftrag im Wert von insgesamt 26 Milliarden Dollar (19 Mrd Euro) über neue Langstreckenflieger vom Typ 777 erhalten.

Emirates Airline hat 50 der Maschinen fest bestellt und sich Optionen auf 20 weitere gesichert. Der Jet fasst etwa 365 Passagiere und kann ohne Zwischenlandung bis zu 14 700 Kilometer weit fliegen.

Das sei der wertvollste Einzelauftrag, den Boeing jemals bekommen habe, frohlockte Verkehrsflugzeug-Chef Jim Albaugh am Sonntag auf der Luftfahrtmesse in Dubai. Allein die festen Bestellungen haben einen Wert von 18 Milliarden Dollar.

„Wir haben ambitionierte Pläne, unser internationales Netz auszubauen und wollen speziell mehr Non-Stop-Flüge anbieten“, sagte Emirates-Chef Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum. Die Airline mit dem Drehkreuz Dubai wächst seit Jahren rasant, hatte aber zuletzt wie die Konkurrenz unter deutlich gestiegenen Spritpreisen gelitten. Dies scheint den Expansionsdrang letztlich jedoch nicht zu bremsen.

Emirates Airline betreibt bereits 94 der Boeing 777 und hat Bestellungen für 41 weitere ausstehen. Damit besitzt die Gesellschaft die weltgrößte Flotte an den sogenannten Boeing Triple-Seven.

Emirates' Flotte besteht ausschließlich aus Langstreckenfliegern, neben den Boeing-Maschinen sind das nach eigenen Angaben auch 45 der Airbus-Konkurrenzmodelle A330 und A340. Zudem fliegt Emirates den doppelstöckigen Riesenjet A380. Für die Flugzeugbauer sind gerade diese großen Maschinen lukrativ: Während es Boeings kleinstes Modell 737 schon ab 60 Millionen Dollar gibt, kostet eine Triple-Seven laut Liste bis zu 300 Millionen Dollar.

Airbus hatte branchenweit zuletzt vor allem bei den Kurz- und Mittelstreckenfliegern punkten können mit der modernisierten A320neo. Der neue, dank Verbundmaterialien besonders leichte Langstreckenflieger A350 lässt indes auf sich warten und soll nun erst Mitte 2014 erstmals ausgeliefert werden. Die Ingenieure müssen das Material in den Griff kriegen - auch Boeing hatte bei seinem jüngst an den Start gegangenen 787 „Dreamliner“ erhebliche Probleme. Bislang werden Flugzeuge aus Aluminium gebaut.

Bei den Flugzeugbauern dreht sich momentan alles darum, den Spritverbrauch zu senken. Angesichts der hohen Kerosinpreise reißen sich die Fluggesellschaften um sparsame Modelle und erneuern ihre Flotten. Von der Luftfahrtmesse in Dubai werden noch einige Aufträge erwartet. Sie läuft bis zum 17. November.

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