Der stille Putsch von Ackermanns Erben

Künftiger Nachfolger Anshu Jain besetzt Posten in der Führungsetage neu.

Frankfurt. Offiziell verlässt Josef Ackermann die Deutsche Bank erst am 31. Mai. Doch seine Macht schwindet wohl schneller als erwartet. So scharen seine Nachfolger noch vor der Amtsübernahme ihre Getreuen um sich — und setzen Ackermann-Vertrauten den Stuhl vor die Tür.

Von einem „stillen Putsch“ ist am Donnerstag die Rede, von der „Entsorgung von Altmanagern“, von „Abschusslisten“. Nach Harmonie, die Ackermann zur Jahresbilanz Anfang Februar beschwor, klingt das nicht. „Wir sind zehn Jahre ein stabiles Team gewesen“, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende damals.

Nun versuchen Bald-Chef Anshu Jain (48) und Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen (63) anscheinend Nägel mit Köpfen zu machen, noch bevor sie offiziell ihre neuen Posten übernehmen. Risikovorstand Hugo Bänziger — der als ein Kandidat für die Ackermann-Nachfolge galt — soll angeblich ebenso gehen wie Personal- und IT-Vorstand Hermann-Josef Lamberti. Im Gegenzug stehen drei Manager auf dem Sprung in den Vorstand, die dem Vernehmen nach dem künftigen Führungsduo nahe stehen: Für Personal, Recht und das Europageschäft soll der Investmentbanker Stephan Leithner zuständig sein, als Nachfolger Lambertis ist angeblich der Jain-Vertraute Henry Ritchotte vorgesehen.

Neuer Risikochef soll der Amerikaner William Broeksmit werden. dpa

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