Deutsche Bank: Die Serie der Fettnäpfchen

Von Koppers „Peanuts“ bis zu Fitschens Anruf.

Frankfurt. Jürgen Fitschens Beschwerdeanruf bei Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) nach der Steuerrazzia setzt eine unrühmliche Serie fort: Immer wieder traten die Chefs der Deutschen Bank in Fettnäpfchen.

Die Empörung danach ist stets besonders groß, denn Deutschlands größtes Geldinstitut gilt als Aushängeschild der Branche. Am Dienstag entschuldigte sich Fitschen für den Anruf und bekräftigte, dass die Unabhängigkeit der Justiz auch für ihn ein hohes Gut sei. Eine Chronologie der Patzer bei der Bank:

Als „Peanuts“ bezeichnete Hilmar Kopper 1994 offene Handwerkerrechnungen in Millionenhöhe im Zusammenhang mit dem Skandal um die Pleite des Baulöwen Jürgen Schneider. Nicht nur bei Handwerkern, die wegen solcher „Kleinigkeiten“ ihren Betrieb schließen mussten, erntete er Unverständnis. Die „Peanuts“ wurden zum „Unwort des Jahres“ gekürt.

Rolf Breuers Äußerung über Leo Kirchs Medienimperium Anfang 2002 könnte das teuerstes Interview aller Zeiten werden. Breuer sagte über Kirchs Kreditwürdigkeit: „Was alles man darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen.“

Wenig später war die Pleite des Kirch-Konzerns amtlich. Kirchs Erben dürfen sich nach einem Urteil des Oberlandesgerichts München Hoffnung auf Schadenersatz machen. Allerdings dürfte der Fall erneut beim Bundesgerichtshof landen. Die Bank sieht sich für die Kirch-Pleite nicht verantwortlich.

Das Siegeszeichen des Josef Ackermann im Gerichtssaal haftet dem Schweizer bis heute als Zeichen von Arroganz an — auch wenn es der Manager nach eigenem Bekunden so nicht gemeint hat. Ackermann musste sich 2004 im Mannesmann-Prozess wegen des Vorwurfs der Untreue in der Übernahmeschlacht mit Vodafone verantworten.

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