Deutsche zahlen am liebsten bar

Bei 53 Prozent der Ausgaben wechseln Scheine und Münzen den Besitzer. Kartenzahlung bei größeren Summen.

Frankfurt. Die Deutschen bezahlen ihre Einkäufe noch immer am liebsten in bar. Zwar haben Girocard, Kreditkarte und Co. nach einer Studie der Deutschen Bundesbank in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Das Ende von Scheinen und Münzen ist für Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele aber nicht absehbar.

Demnach verwendeten Privatpersonen bei 53 Prozent der Ausgaben für Waren und Dienstleistungen Bargeld. Thiele: „Damit bleibt dieses Zahlungsinstrument weiterhin die beliebteste und meistgenutzte Zahlungsform.“

2008 hatte der Umsatzanteil des Bargelds allerdings noch bei 58 Prozent gelegen. Für die neue Studie hatte die Bundesbank im Herbst 2011 mehr als 2000 Personen befragt.

Die Girocard nutzen Verbraucher demnach für 28 Prozent ihrer Ausgaben, Kreditkarten (sieben Prozent) kommen deutlich seltener zum Einsatz. 2008 entfiel auf die Girocard nur ein gutes Viertel der Umsätze, Kreditkarten kamen nicht einmal auf vier Prozent (weitere Zahlungsmethoden: Überweisung, Bezahlverfahren im Internet oder Geldkarten). „Diese Entwicklung wird sich langsam, aber kontinuierlich fortsetzen“, sagte Thiele.

Noch deutlicher wird die Beliebtheit des Baren, wenn nicht der Umsatz, sondern die Zahl der Transaktionen betrachtet wird: 82 Prozent aller Einkäufe werden mit Münzen und Scheinen beglichen. Das liegt auch daran, dass Käufer ihre Karten tendenziell eher bei größeren Summen zücken.

Bei Beträgen unter fünf Euro nutzen die Verbraucher fast ausschließlich Bargeld (98 Prozent), bei Zahlungen über 500 Euro kommen Karten hingegen deutlich häufiger zum Einsatz als Bares.

Weiteres Ergebnis der Befragung: Jüngere unter 25 Jahren und Ältere ab 55 Jahren bezahlen überdurchschnittlich häufig mit Münzen und Scheinen.

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