dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Telekom im Inland stark - im Ausland mit Schwächen

Bonn (dpa) - Mit anhaltend guten Geschäften auf ihren Heimatmärkten trotzt die Deutsche Telekom den Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa. Insgesamt verbuchte der Konzern im ersten Halbjahr 2012 bei einem nahezu stabilen Umsatz von 28,8 Milliarden Euro ein leichtes Gewinnplus von 3 Prozent auf 852 Millionen Euro. Konzernchef René Obermann zeigte sich bei der Vorlage der Geschäftszahlen am Donnerstag zufrieden: „Wir können gute Zahlen präsentieren, vor allem im Vergleich zur Branche in Europa“. Die starke Position der Telekom auf wichtigen Inlandsmärkten trage wesentlich dazu bei, dass das Unternehmen seine Prognosen für 2012 halten könne.

Metro erringt Etappensieg im Machtkampf bei Media-Saturn

München (dpa) - Die Metro hat sich im Machtkampf bei Europas führendem Elektronikhändler MediaSaturn vor dem Oberlandesgericht (OLG) München am Donnerstag einen wichtigen Etappensieg errungen. Die Richter bestätigten dem Konzern, dass die Einrichtung eines Beirats für operative Entscheidungen bei der Media-Saturn-Holding (MSH) rechtmäßig war und wies die Klage von Minderheitseigentümer Erich Kellerhals zurück. Die Düsseldorfer wollen mit dem Beirat das Vetorecht von Kellerhals in der Gesellschafterversammlung aushebeln. Aus Sicht des Konzerns blockierte der 72-Jährige in diesem Gremium wichtige Weichenstellungen wie etwa das Online-Geschäft.

Commerzbank hat weiter zu kämpfen - Stellenabbau droht

Frankfurt/Main (dpa) - Die teilverstaatlichte Commerzbank geht nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr auf Sparkurs. Dabei steht vor allem das Privatkundengeschäft im Fokus. Stellenabbau und Filialschließungen könnten die Folge sein. Die Zukunftsaussichten sind nach Einschätzung des Instituts alles andere als rosig. In den kommenden Monaten soll es angesichts der ungelösten Schuldenkrise in Europa und der schwächeren Wirtschaftslage in Deutschland weiter abwärts gehen. Im Privatkundengeschäft haben sich vier Jahre nach der Übernahme der Dresdner Bank die großen Hoffnungen bislang nicht erfüllt.

Rückschlag für Porsche SE bei Verfahren in den USA

Stuttgart (dpa) - In einem milliardenschweren Verfahren um die Übernahmeschlacht mit VW hat die Porsche SE in den USA eine Niederlage erlitten. Das Unternehmen muss sich dort weiter einer Klage von Fondsgesellschaften stellen, die dem Konzern Betrug und ungerechtfertigte Bereicherung vorwerfen. Der New York State Supreme Court hatte einen Antrag auf Klageabweisung zurückgewiesen, wie der Konzern am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Hedgefonds wollen in den USA insgesamt mehr als 1,4 Milliarden Dollar (1,13 Milliarden Euro) von der Porsche Holding. Porsche hat wegen der 2009 zu Ende gegangenen Übernahmeschlacht mit VW nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland mit mehreren Klagen zu kämpfen.

Heizöl so teuer wie zuletzt im März

Hamburg (dpa) - Der Heizölpreis ist am Donnerstag auf fast 93 Euro für 100 Liter gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit März dieses Jahres. Seit dem Preistief im Juni habe sich Heizöl um zehn Euro je 100 Liter verteuert (bei Abnahme von 3000 Litern), teilte die Firma Tecson im schleswig-holsteinischen Felde mit, ein Hersteller von Tankmesstechnik. Der Rohölpreis zeige seit sechs Wochen einen intakten Aufwärtstrend; ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostet mittlerweile wieder mehr als 113 Dollar. Das sind rund 25 Dollar mehr als zum Jahrestief im Juni. Gleichzeitig ist der Euro relativ schwach; er steht mit 1,24 Dollar ungefähr 20 Cent niedriger als vor einem Jahr.

Spanier und Griechen drängen auf deutschen Arbeitsmarkt

Nürnberg (dpa) - Die Schuldenkrise in den südeuropäischen Ländern macht Deutschland zu einem immer attraktiveren Zuwanderungsland für Jobsucher aus dem europäischen Mittelmeerraum. Vor allem arbeitslose Griechen und Spanier hätten in den vergangenen Monaten verstärkt nach Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland gesucht, geht aus einem Hintergrundpapier der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Ende Mai hatte die Zahl der Beschäftigten mit einem griechischen, spanischen, portugiesischen oder italienischen Pass im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent auf 452 000 zugenommen.

Deutsche Stahlproduktion weiter gesunken

Düsseldorf (dpa) - Die deutsche Stahlproduktion Produktion ist im vergangenen Monat weiter gesunken. Wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Donnerstag in Düsseldorf berichtete, wurde im Juli im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat mit 3,6 Millionen Tonnen rund 2,1 Prozent weniger Rohstahl gekocht als noch im vergleichbaren Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn sank die Rohstahlproduktion im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 25,5 Millionen Tonnen. Der deutsche Branchenführer ThyssenKrupp hatte bereits Anfang August in seinen deutschen Werken Kurzarbeit eingeführt.

Dax leidet unter Gewinnmitnahmen

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Donnerstag seinen zwischenzeitlichen Erholungsversuch abgebrochen. Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sprach von Gewinnmitnahmen, nachdem das Börsenbarometer in den vergangenen Tagen um bis zu knapp sechs Prozent zugelegt hatte. Nach einem Kursverlust bis unter 6900 Punkte gab der deutsche Leitindex zuletzt noch 0,65 Prozent auf 6921 Punkte ab. Der MDax verlor 0,49 Prozent auf 11 000 Punkte und der TecDax gab um 0,70 Prozent auf 782 Punkte nach. Auch der Euro fiel deutlich und sank zeitweise unter 1,23 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2301 (Mittwoch: 1,2336) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8129 (0,8106) Euro.

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