dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

EADS und BAE geben auf - Megafusion scheitert an Politik

München (dpa) - Die geplante Fusion von EADS und BAE Systems ist endgültig gescheitert. Die Pläne würden nicht weiterverfolgt, teilten EADS und BAE am Mittwoch vor dem Ablauf einer wichtigen Frist mit. Beide Unternehmen hätten an die industrielle Logik der Verbindung geglaubt, heißt es in der Pflichtmitteilung. Es sei aber deutlich geworden, dass die Interessen der beteiligten Parteien nicht in Einklang gebracht werden konnten. Wie bereits am Dienstag aus Kreisen, die in die Gespräche eingebunden waren, berichtet wurde, scheiterte der Deal am politischen Widerstand.

Eurokrise: IWF warnt vor Kollaps des Finanzsystems - Boykott Chinas

Tokio (dpa) - Der zögerliche Kampf der europäischen Regierungen gegen die Schuldenkrise führt die globalen Finanzmärkte nach Befürchtungen des Weltwährungsfonds an den Rand des Zusammenbruchs. „Das Vertrauen ins Weltfinanzsystem ist sehr brüchig geworden“, warnt der Internationale Währungsfonds (IWF) in einer neuen Analyse. Das geringe Tempo bei der Stabilisierung des Bankensektors und den nötigen Reformen habe eine gefährliche Kapitalflucht aus Europas Krisenstaaten begünstigt. „Es droht eine böse Abwärtsspirale“, sagte der Chef der IWF-Kapitalmarktabteilung, José Viñals, bei der Vorstellung des Berichts am Mittwoch in Tokio.

Alte Probleme holen Toyota ein: Rückruf für fast 7,5 Millionen Autos

Frankfurt/Main (dpa) - Auf dem Weg zurück zu alter Stärke wird Toyota von alten Problemen eingeholt: Beim größten Autobauer der Welt klemmt es mal wieder. Nach hakenden Gaspedalen 2010 sind es nun elektrische Fensterheber, wegen denen fast 7,5 Millionen Wagen in die Werkstätten gerufen werden, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Nachdem sich der japanische Auto-Riese gerade von den Folgen der japanischen Erdbeben- und Tsunamikatastrophe erholt und den Rivalen General Motors wieder überholt hatte, könnte die gigantische Rückrufaktion zumindest das Image von Toyota erneut herunter ziehen.

Spitzelaffäre: BGH bestätigt Urteil gegen Telekom-Mitarbeiter

Karlsruhe (dpa) - Der Bundesgerichtshof hat das Urteil gegen den früheren Sicherheitschef der Telekom wegen der Bespitzelung von Journalisten und Aufsichtsratsmitgliedern bestätigt. Damit ist die strafrechtliche Aufarbeitung der Spitzelaffäre abgeschlossen. Der 62-Jährige wurde zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren wegen Verletzung des Fernmeldegeheimnisses, Untreue und Betrug verurteilt. Das Urteil ist damit rechtskräftig (Az.: 2 StR 591/11).

Brüssel will Europas Industrie Schub verleihen

Brüssel (dpa) - Europas Industrie soll der Wirtschaft aufhelfen: EU-Industriekommissar Antonio Tajani will daher die heimische Produktion stärken. „Wir können nicht weiterhin zulassen, dass unsere Industrie Europa verlässt“, sagte Tajani am Mittwoch in Brüssel. „Die europäische Industrie kann Wachstum liefern und Beschäftigung schaffen.“ Tajani will unter anderem den Handel mit Gütern und Dienstleistungen auf dem gemeinsamen europäischen Markt weiter erleichtern. Unternehmen müssten besser an Kredite kommen und die EU-Staaten sollten Investitionen in Zukunftstechnologien sowie Ausbildung für diese Bereiche fördern und so wieder auf Vorkrisen-Niveau gelangen.

Medien: Führende Forschungsinstitute halbieren Wachstumsprognose

Berlin (dpa) - Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute Deutschlands haben nach Medienberichten ihre Wachstumsprognose für 2013 halbiert. In ihrem Herbstgutachten rechneten sie für das kommende Jahr mit einem Plus von nur noch 1,0 Prozent, wie die „Financial Times Deutschland“ und „Handelsblatt Online“ am Mittwoch berichteten. Im Frühjahr hatten das Ifo-Institut, das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) noch einen Zuwachs von 2,0 Prozent prognostiziert. Das gemeinsame Gutachten soll an diesem Donnerstag offiziell vorgestellt werden.

ADAC: Benzin wird deutlich günstiger

München (dpa) - Die Spritpreise in Deutschland haben nach den Rekordständen im September wieder deutlich nachgegeben. Derzeit müssen Autofahrer für einen Liter Super E10 im bundesweiten Schnitt 1,616 Euro bezahlen, wie der ADAC berechnet hat. Vor einer Woche waren es noch 3,2 Cent mehr. Auch Diesel wurde billiger, der Preis für einen Liter ging binnen Wochenfrist um 3 Cent auf 1,486 Euro zurück. Der Benzinpreis schwankt je nach Region und Tag teilweise deutlich und kann an einzelnen Stationen erheblich vom Durchschnittspreis abweichen. Der September war nach Angaben des Autoclubs im Durchschnitt der bisher teuerste Tankmonat.

US-Regierung verklagt Bank Wells Fargo wegen Hypothekenkrediten

New York (dpa) - Die US-Regierung wirft der Großbank Wells Fargo Mauscheleien bei der Vergabe von Immobilien-Darlehen vor. In der Klage des New Yorker Staatsanwalts Preet Bharara hieß es, Wells Fargo habe von 2001 bis 2005 mehr als 100 000 staatlich gesicherte Immobilien-Kredite unrechtmäßig vergeben. Die Behörde FHA, die Hauskredite unter bestimmten Voraussetzungen absichert, habe dadurch mehrere hundert Millionen Dollar bezahlen müssen. Der Bank sei in vielen Fällen bewusst gewesen, dass die Kredite die FHA-Anforderungen nicht erfüllt hätten und risikoreich gewesen seien, hieß es am Dienstag weiter in der Klage. Wells Fargo wies die Vorwürfe zurück.

Deutsche Aktien ohne klaren Trend

Frankfurt/Main (dpa) - Nach einem schwachen Wochenbeginn hat der Dax am Mittwoch keinen klaren Trend gezeigt. Die meiste Zeit knüpfte er an die jüngsten Verluste an, eine nennenswerte Erholung gelang ihm nicht. Bis zum Nachmittag büßte er 0,12 Prozent ein auf 7226 Punkte. Der MDax mittelgroßer Werte erholte sich dank kräftiger Kursgewinne bei EADS derweil um 0,34 Prozent auf 11 242 Punkte, während der TecDax um 1,10 Prozent auf 811 Punkte zurückfiel. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,20 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 134,09 Punkte. Der Bund Future büßte 0,17 Prozent ein auf 141,21 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2889 (Dienstag: 1,2953) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7759 (0,7720) Euro.

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