dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

ThyssenKrupp-Chefaufseher Cromme: „Wir haben zu lange vertraut“ =

Bochum (dpa) - Angesichts der Milliardenverluste beim Stahlriesen ThyssenKrupp gesteht Chefkontrolleur Gerhard Cromme eine Mitverantwortung des Aufsichtsrates ein. „Ja, wir haben zu lange vertraut, wir hätten früher handeln können“, sagte Cromme am Freitag bei der Hauptversammlung des größten deutschen Stahlunternehmens in Bochum. Allerdings habe der Aufsichtsrat immer dann, wenn entsprechende Fakten dies ermöglicht hätten, konsequent gehandelt. „Wir haben die Kraft gehabt, Fehler zu erkennen, zu korrigieren und die Weichen für die Zukunft zu stellen“, sagte Cromme. Aktionäre bezeichneten die Lage des Konzerns als Desaster. Der Geschäftsführer der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW), Thomas Hechtfischer, nannte das derzeitige Bild des Konzerns verheerend. Viele Aktionäre seien entsetzt.

Finanzkreise: Commerzbank erwägt Abbau von 6 500 Stellen =

Frankfurt/Main (dpa) - Bei der Commerzbank geht das Zittern um tausende Arbeitsplätze weiter. Am Freitag machten erneut Berichte über einen großen Personalschnitt im Inlandsgeschäft die Runde. Die Bank erwägt demnach den Abbau von 4000 bis 6500 Stellen in Deutschland. Beim geplanten Umbau der teilverstaatlichten Bank könnten 10 bis 15 Prozent der zuletzt rund 43 400 Stellen im Inland auf der Kippe stehen, berichtete etwa die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitag) unter Berufung auf Finanzkreise. Die Gewerkschaft Verdi kündigte Widerstand an.

Hauptstadtflughafen-Debakel: Prognose zur Erweiterung in Arbeit =

Potsdam (dpa - Eine aktuelle Luftverkehrsprognose soll zeigen, ob eine Erweiterung des neuen Hauptstadtflughafens notwendig ist. Das kündigte der neue Aufsichtsratsvorsitzende der Flughafengesellschaft, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), am Freitag in Potsdam an. Gleichzeitig betonte er vor dem Hauptausschuss des Landtages in Potsdam: „Es gibt keine Notwendigkeit einer dritten Start- und Landebahn.“ Allerdings könnten zusätzliche Gepäckbänder unter den neu gebauten Pavillons eingerichtet werden. Das Kernproblem ist nach Darstellung von Flughafen-Geschäftsführer Horst Amann die technische Ausstattung, alle Probleme seien jedoch lösbar.

Chinas Wirtschaft erholt sich - 2012 aber schwächstes Jahr seit 1999 =

Peking (dpa) - Nach ihrem schwächsten Jahr seit 1999 gewinnt Chinas Wirtschaft langsam wieder an Schwung. Das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt legte im vergangenen Jahr nur um 7,8 Prozent zu, hat die Talsohle aber schon hinter sich gelassen. Nach einem Tiefpunkt im dritten Quartal mit 7,4 Prozent stieg das Wachstum im vierten Quartal wieder auf 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistikamt am Freitag berichtete. Es war der erste Zuwachs nach zwei Jahren beständig rückläufigen Wachstums.

Start für Grüne Woche - Merkel: Qualität zunehmend gefragt =

Berlin (dpa) - Zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin sieht Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bei den Verbrauchern ein wachsendes Bewusstsein für nachhaltig erzeugte Lebensmittel. „Wir achten zunehmend auf Qualität“, sagte Merkel am Freitag bei einem Eröffnungsrundgang auf der weltgrößten Agrarmesse. In dieser technikorientierten Zeit gelte es, wie auf der Branchenschau die Leistung der Land- und Ernährungswirtschaft zu zeigen. Gerade Kinder sollten sehen, wie Nahrungsmittel entstehen. Bei der 78. Ausgabe der Grünen Woche rechnen die Veranstalter bis zum 27. Januar mit mehr als 400 000 Gästen in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm. Partnerland sind diesmal die Niederlande.

Dax gibt nach zwei Gewinntagen moderat nach =

Frankfurt/Main (dpa) - Trotz erfreulicher chinesischer Wirtschaftsdaten und guter Unternehmenszahlen aus den USA hat der Dax am Freitag moderat nachgegeben. Nach zwei Gewinntagen sank der deutsche Leitindex um 0,16 Prozent auf 7723 Punkte - auf Wochensicht deutet sich damit aber ein minimales Plus an. Besser schlugen sich die anderen Indizes: Der MDax gewann 0,63 Prozent auf 12 560 Punkte, und für den TecDax ging es um 0,25 Prozent auf 874 Punkte hoch. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3324 (Donnerstag: 1,3368) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7505 (0,7481) Euro.

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