dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Deutschlands Exporteure legen starken Jahresauftakt hin

Wiesbaden/Berlin (dpa) - Deutschlands Exporteure haben einen starken Start ins Jahr 2014 hingelegt. „Die Auftragseingänge hatten bereits darauf hingedeutet und stimmen auch für die kommenden Monate zuversichtlich“, sagte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Anton F. Börner, am Dienstag in Berlin. Im Januar lieferten die Unternehmen Waren „Made in Germany“ im Gesamtwert von 90,7 Milliarden Euro ins Ausland, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das waren 2,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und 2,2 Prozent mehr als im Dezember 2013. Ein deutliches Plus gab es bei Exporten in die Europäische Union inklusive der Euroländer.

Europa verstärkt Vorgehen gegen Steuerflüchtlinge

Brüssel (dpa) - Europa verstärkt seinen Kampf gegen die grenzüberschreitende Steuerflucht. Nach Österreich will nun auch Luxemburg eine Verschärfung des europäischen Zinssteuergesetzes unter bestimmten Bedingungen mittragen. Luxemburgs Finanzminister Pierre Gramegna stimmte am Dienstag in Brüssel bei Beratungen mit seinen europäischen Amtskollegen allerdings der Reform noch nicht zu - das wird voraussichtlich der luxemburgische Premier vollziehen. „Wir haben darum gebeten, den (EU-)Staats- und Regierungschefs die Möglichkeit zu geben, den Beschluss zu fällen.“ Die Chefs werden sich Ende kommender Woche (20./21.3.) in Brüssel treffen.

EZB-Bankenaufseher fordern tiefen Einblick in Bilanzen der Institute

Frankfurt/Main (dpa) - Die EZB fordert bei ihrem Bilanzcheck der europäischen Großbanken einen tiefen Einblick in deren Bücher. Insgesamt wollen die künftigen Euro-Bankenaufseher bei den 128 Instituten stichprobenartig Risikopapiere im Volumen von 3,72 Billionen Euro untersuchen, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag in Frankfurt erklärte. Das entspreche 58 Prozent der gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA) der Institute. RWA umfassen zum Beispiel Immobilienkredite oder Schiffsfinanzierungen. Pro Bank wollen die Aufseher durchschnittlich 1250 Kreditakten prüfen. Bei großen und international tätigen Instituten - wie etwa der Deutschen Bank - werden es voraussichtlich deutlich mehr sein.

Audi verdient weniger Geld - Kampfansage an BMW

Ingolstadt (dpa) - Audi hat 2013 trotz neuer Rekordverkäufe weniger Geld verdient. Vor allem hohe Investitionen, Rabatte und die große Nachfrage nach kleineren Modellen bremsten die VW-Tochter deutlich ab. Und einfacher dürfte es in diesem Jahr nicht werden. Zwar sagte Konzernchef Rupert Stadler am Dienstag bei der Bilanzvorlage in Ingolstadt ein Umsatzplus voraus, eine Prognose für den Gewinn verkniff sich der Konzernchef jedoch. An einem Ziel hält der Manager aber fest: Bis 2020 will er am Rivalen BMW vorbei auf den ersten Platz der drei deutschen Premiumhersteller. Audi verkaufte 2013 rund 1,57 Millionen Autos, gut 8 Prozent mehr als 2012 und mehr als je zuvor in der Firmengeschichte. In höhere Gewinne konnte Audi das nicht ummünzen.

Lebensversicherer vor Einschnitten - Einbußen für kleine Kundengruppe

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will zur Stabilisierung der Lebensversicherer und zum Schutz ihrer Kunden vor allem die Unternehmen stärker an die Kandare nehmen. Es gehe um Verbraucherschutz, die Sicherung der Ansprüche der Kunden sowie um zugesagte langfristige Garantien, aber nicht um die Besserstellung der Unternehmen, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Finanzministerium, Michael Meister (CDU), am Dienstag in Berlin: „Denen wird nichts gegeben.“ Die Branche müsse einen Beitrag leisten, damit das Ansehen der Lebensversicherungen trotz Niedrigzinsen gewahrt bleibe. Aber auch die Eigentümer der Unternehmen würden herangezogen, sagte Meister zu den Plänen der Koalition.

China plant Finanzreformen: Private Banken und Freigabe der Zinsen

Peking (dpa) - China treibt die Liberalisierung seiner Zinsen schneller als erwartet voran. Zentralbankchef Zhou Xiaochuan kündigte am Dienstag weitreichende Finanzreformen an, in denen die Marktkräfte nach dem Willen der Partei eine „entscheidende Rolle“ spielen werden. So sollen bald die Zinsen für Spareinlagen freigegeben werden. „Ich persönlich denke, dass es sehr wahrscheinlich schon in ein bis zwei Jahren realisiert wird“, sagte der oberste Banker auf einer Pressekonferenz aus Anlass der Tagung des Volkskongresses in Peking. Bislang werden die Zinsen in einem engen Rahmen sehr niedrig gehalten.

Beckstein steht zu politischer Verantwortung für HGAA-Debakel

München (dpa) - Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) hat im Prozess gegen Ex-Vorstände der BayernLB sein Bedauern über das Milliardendebakel mit der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria (HGAA) geäußert. „Ich stehe dazu, dass ich eine politische Verantwortung habe“, sagte der 70-Jährige am Dienstag als Zeuge vor dem Landgericht München. Er habe sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigt und dabei auch seine persönliche Rolle hinterfragt. Beim Kauf der Bank 2007 war Beckstein bayerischer Innenminister und Mitglied des Verwaltungsrats der Landesbank, der den verhängnisvollen Erwerb der HGAA für rund 1,6 Milliarden Euro abgesegnet hatte.

Dax stoppt Talfahrt trotz Unsicherheit um Ukraine

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich am Dienstag von den Verlusten der Vortage etwas erholen können. Vor dem Hintergrund der Unsicherheit um den Konflikt in der Ukraine blieb die Stimmung aber weiter gedämpft. Händler warnten, jederzeit könnten Sorgen um eine Eskalation der Auseinandersetzung wieder die Oberhand über die Märkte gewinnen. Der deutsche Leitindex kletterte um 0,37 Prozent auf 9300 Punkte. An den vier vorangegangenen Handelstagen war das Börsenbarometer um rund dreieinhalb Prozent abgerutscht. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,34 Prozent am Montag auf 1,32 Prozent. Der Euro gab nach: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3850 (Montag: 1,3881) Dollar fest.

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