dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Indien lässt globales Handelsabkommen platzen - WTO in Sackgasse

Genf (dpa) - Das erste globale Abkommen über Handelserleichterungen in der fast 20-jährigen Geschichte der Welthandelsorganisation (WTO) ist am Widerstand Indiens bis auf weiteres gescheitert. Die letzte Frist zur Unterzeichnung eines Protokolls, mit dem entsprechende Vereinbarungen der Welthandelskonferenz auf Bali im vergangenen Dezember besiegelt werden sollten, lief in der Nacht zum Freitag aus.

VW-Konzern trennt sich von Produktionsvorstand Michael Macht

Wolfsburg (dpa) - Europas größter Autobauer Volkswagen trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem Produktionsvorstand Michael Macht. Der Top-Manager und der Aufsichtsrat des Konzerns hätten sich „einvernehmlich“ darauf verständigt, dass er das Amt niederlege, teilte das Unternehmen am Freitag in Wolfsburg mit. Vorstandschef Martin Winterkorn ließ erklären: „Wir danken ihm für seine Leistung.“ Eine nähere Begründung für die Personalie nannte Volkswagen nicht.

Ein Jahr nach Mainzer Bahnhofs-Misere: EVG kritisiert Personalmangel

Mainz (dpa) - Die Bilanz fällt verhalten aus: Ein Jahr nach dem Stellwerksdebakel in Mainz sind die Personalprobleme der Deutschen Bahn aus Sicht der Gewerkschaft EVG noch nicht gelöst. Von den vereinbarten zusätzlichen Mitarbeitern sei erst rund ein Drittel eingestellt worden, teilte der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, am Freitag in Mainz mit. An qualifizierten Kräften mangele es im Bahn-Konzern noch überall. Die über Jahrzehnte verfehlte Personalpolitik könne man nicht binnen eines Jahres korrigieren, sagte Kirchner.

Letzte Hürde genommen: Fiat-Aktionäre stimmen Fusion mit Chrysler zu

Turin (dpa) - Die Fusion der Autobauer Fiat und Chrysler ist nach der Zustimmung der Fiat-Aktionäre perfekt. Die Anteilseigner segneten die Verschmelzung des Traditionsunternehmens mit dem US-Hersteller am Freitag in Turin erwartungsgemäß ab. Die Abstimmung bei der letzten Aktionärsversammlung am Fiat-Stammsitz war der letzte Schritt zu der von Vorstandschef Sergio Marchionne in mehreren Etappen vorbereiteten Fusion. „Dank der Arbeit der letzten fünf Jahre sind wir nun bereit, den Qualitätssprung zu vollziehen“, hatte Marchionne angekündigt.

Griechenlands Wirtschaft wächst erstmals wieder marginal

Athen (dpa) - Erstmals nach 2008 hat es in Griechenland im zweiten Quartal 2014 ein marginales Wirtschaftswachstum gegeben. Nach Berechnungen des Zentrums für Planung und Ökonomieforschung (KEPE) in Athen lag es bei 0,38 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Motor des leichten Wachstums sei hauptsächlich der Tourismus, der neue Rekorde erzielt, heißt es in dem Bericht, der am Freitag in der griechischen Presse veröffentlicht wurde und der dpa vorliegt. Im ersten Quartal 2014 war die Wirtschaft des Euro-Krisenlandes noch um 0,9 Prozent geschrumpft. Im dritten und vierten Quartal soll es KEPE zufolge ein Wachstum von jeweils knapp 1,2 und 1,9 Prozent geben.

Bonitätsprüfer senken Daumen über Argentinien

New York/Frankfurt (dpa) - Die Ratingagentur Fitch hat Argentinien als „eingeschränkten Zahlungsausfall“ eingestuft, weil das Land im Streit mit US-Investoren seine Staatsanleihen nicht mehr vollständig bedienen kann. Argentinien habe es bei einigen seiner Schuldtitel verpasst, rechtzeitig die Zinsen zu zahlen, teilte Fitch am späten Donnerstagabend zur Begründung mit. Das Land darf laut einem Gerichtsurteil einen Teil seiner Gläubiger nicht mehr auszahlen, solange 1,5 Milliarden Dollar an Altschulden bei New Yorker Hedgefonds nicht beglichen sind. Standard & Poor's, eine andere wichtige Ratingagentur, hatte das Land vor diesem Hintergrund bereits am Vorabend als „teilweisen Zahlungsausfall“ eingestuft.

Deutsche Aktien setzen ihre Talfahrt fort

Die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt hat sich am Freitag fortgesetzt. Ein Ausverkauf an der Wall Street am Vorabend, die Staatspleite Argentiniens, Sanktionen gegen Russland, der Gaza-Konflikt und teils enttäuschende Geschäftszahlen auch aus Deutschland schickten die Kurse in den Keller. Der Dax dämmte seine Verluste nach dem Arbeitsmarktbericht aus den USA aber etwas ein. Er verlor zuletzt 1,43 Prozent auf 9273 Punkte. Seit Wochenbeginn liegt der Leitindex dennoch fast vier Prozent im Minus. Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 0,98 (Vortag: 0,96) Prozent. Der Kurs des Euro stieg etwas. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3395 (1,3379) US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,7466 (0,7474) Euro.

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