dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Nach Piloten-Streik: Lufthansa-Betrieb fast wieder reibungslos

Berlin/Frankfurt (dpa) - Nach dem 35-stündigen Pilotenstreik ist die Lufthansa am Mittwoch wieder weitgehend nach Plan geflogen. Am wichtigsten Drehkreuz in Frankfurt wurden noch 20 Flüge vor allem auf der Kurzstrecke gestrichen, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Der Ausstand der Piloten war um Mitternacht in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu Ende gegangen. Es war die achte Streikwelle seit April im Tarifstreit um den Vorruhestand der Piloten. Passagiere der Airline müssen sich allerdings auf weitere Flugausfälle gefasst machen. „Wir schließen weitere Streiks nicht aus, sollte Lufthansa nicht bereit sein, auf Maximalforderungen zu verzichten“, sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft VC. Neue Ausstände seien jederzeit möglich, solange Lufthansa weiter mauere.

GDL will Mitgliederzahlen nicht offenlegen

Berlin (dpa) - Die Lokführergewerkschaft GDL will die Zahl ihrer Mitglieder bei der Bahn derzeit nicht offenlegen. Sie schließt das aber auch nicht generell aus. „Die Frage stellt sich momentan nicht“, sagte GDL-Sprecherin Gerda Seibert am Mittwoch auf Anfrage in Frankfurt. Die GDL poche auf Tarifpluralität bei der Bahn. Das heißt, sie wolle für Zugbegleiter und andere Berufsgruppen des Zugpersonals einen GDL-Tarifvertrag abschließen, auch wenn die EVG in einer Gruppe die Mehrheit der Mitglieder haben sollte, erläuterte Seibert. Zuvor hatte die größere EVG vorgeschlagen, von einem Notar klären zu lassen, wie viele Mitglieder die beiden Gewerkschaften in den verschiedenen Betrieb haben.

Gewerkschaft EVG verhandelt mit Bahn ohne Streikdrohung

Frankfurt/Main (dpa) - Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat am Mittwoch in Frankfurt die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn fortgesetzt. Sie fordert für ihre 100 000 Mitglieder bei der Bahn sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber ein Plus von 150 Euro im Monat. Die Bahn hatte in der ersten Runde Mitte September noch kein Angebot vorgelegt. Dennoch sieht die EVG derzeit keinen Anlass für Streiks. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat bereits fünfmal zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen und damit jeweils einen Großteil des Bahnverkehrs lahmgelegt. Sie pocht auf die Federführung bei Tarifverhandlungen für das gesamte Zugpersonal.

Höhere Netzgebühren verteuern in vielen Regionen den Strom

Hamburg (dpa) - Mit einem Anstieg der Netzgebühren im kommenden Jahr werden auch die Strompreise für viele Verbraucher steigen. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Energieanbieters Lichtblick, die am Mittwoch in Hamburg veröffentlicht wurde. Danach werden 24 von 33 großen Netzbetreibern ihre Gebühren anheben, nur wenige werden sie senken. Im Durchschnitt werde ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3000 Kilowattstunden Strom im nächsten Jahr 212 Euro netto Netzgebühren zahlen, 3,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Netzentgelte machen mehr als 20 Prozent des Strompreises aus. Sie sind regional sehr unterschiedlich und reichen bei den von Lichtblick untersuchten Stromversorgern von 147,25 Euro (Wesernetz Bremen) bis zu 305,58 Euro (Edis AG - Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern).

Bericht: Elf Banken sollen Stresstest nicht bestanden haben

Madrid/Frankfurt/Main (dpa) - Mindestens elf Banken sollen nach Informationen der spanischen Nachrichtenagentur Efe beim europäischen Banken-Stresstest durchgefallen sein. Das würde bedeuten: Sie sind nach Ansicht der Aufsichtsbehörden zu schwach auf der Brust und müssen ihre Kapitalpuffer stärken. Deutsche Banken seien nicht darunter, meldete die Agentur unter Berufung auf Finanzkreise. Die Agentur räumte allerdings ein, dass die Informationen nur vorläufig seien und sich bis zur Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse des Stresstests noch ändern könnten. Die Europäische Zentralbank (EZB) wies den Bericht zurück. „Alles zu diesem Zeitpunkt ist Spekulation“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch auf Anfrage.

Regierungschef Li sieht Chinas Wirtschaft unter Abwärtsdruck

Peking (dpa) - Nach dem Bekanntwerden von Chinas schwächstem Wirtschaftswachstum seit fünf Jahren hat Regierungschef Li Keqiang das Land auf Schwierigkeiten eingestimmt. „Es braucht Zeit, bis Chinas Reformen ihre volle Wirkung zeigen“, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua den Ministerpräsidenten am Dienstagabend. Es gebe einen starken Abwärtsdruck und wirtschaftliche Schwierigkeiten. Chinas Wirtschaftswachstum ist im dritten Quartal 2014 auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren gefallen. Mit 7,3 Prozent lag es sogar unter dem von der Regierung gesteckten Ziel von 7,5 Prozent für dieses Jahr. Sollte es in diesem Jahr bei dem Tempo bleiben, wäre es das langsamste Wachstum seit 24 Jahren.

Mifa-Insolvenzverwalter: Zahlreiche Anfragen von Investoren

Sangerhausen (dpa) - Beim insolventen Fahrradbauer Mifa gibt es nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters zahlreiche Anfragen von Investoren. Sie kämen von Unternehmen aus der Branche, aber auch von anderen Firmen, sagte der Wirtschaftsanwalt Lucas Flöther der Nachrichtenagentur dpa. Da die Verhandlungen noch liefen, könne er aber keine Details nennen. Nachdem der indische Fahrradhersteller Hero Cycles als möglicher Investor bei Mifa abgesprungen war, musste das Unternehmen aus Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) mit 600 Beschäftigten Ende September einen Insolvenzantrag stellen. Derzeit würden etwa 15 Millionen Euro benötigt, um die Produktion und den Absatz für 2015 zu sichern, sagte Flöther.

Deutscher Aktienmarkt gewinnt etwas an Schwung

Frankfurt/Main (dpa) - Das Auf und Ab am deutschen Aktienmarkt hält die Investoren weiter in Atem. Nachdem der Dax am Mittwochmorgen Anlauf auf die Marke von 9000 Punkten genommen hatte, schwenkte er binnen weniger Minuten um und lag zwischenzeitlich leicht im Minus. Am Nachmittag hielt sich der deutsche Leitindex dann 0,44 Prozent höher bei 8926,09 Punkten. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,70 Prozent am Vortag auf 0,71 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2693 (Dienstag: 1,2762) Dollar fest.

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