dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Anklage wirft Deutsche-Bank-Managern gemeinsamen Tatplan vor

München (dpa) - In einem der spektakulärsten Wirtschaftsprozesse seit Jahren stehen der Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, und vier seiner früheren Kollegen aus der Führungsetage des Geldhauses seit Dienstag in München vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft Fitschen, seinen beiden Vorgängern Josef Ackermann und Rolf Breuer sowie zwei weiteren früheren Top-Managern versuchten Prozessbetrug in einem schweren Fall vor. Mit einem gezielten Täuschungsmanöver sollen sie vor vier Jahren versucht haben, Schadenersatzzahlungen für die Pleite des Medienkonzerns Kirch vor dem Oberlandesgericht München abzuwehren. Die Angeklagten weisen diese Vorwürfe zurück. Für den Vorwurf käme im Falle einer Verurteilung ein Strafrahmen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren in Betracht.

Starker iPhone-Absatz lässt Apple-Kasse klingeln

Cupertino (dpa) - Das iPhone hat Apple den nächsten haushohen Milliarden-Gewinn beschert. Im vergangenen Quartal stieg der Verkauf im Jahresvergleich um 40 Prozent auf knapp 61,2 Millionen Geräte. Entsprechend stark fielen die Geschäftszahlen aus. Der Gewinn sprang um ein Drittel auf 13,6 Milliarden Dollar (12,5 Mrd Euro) hoch. Apple sitzt jetzt auf einem Geldberg von 193,5 Milliarden Dollar. An die Aktionäre werden nun weitere 70 Milliarden Dollar ausgeschüttet. Das iPhone bleibt mit großem Abstand das wichtigste Produkt für Apple. Im vergangenen Quartal erwirtschaftete es mit 40,3 Milliarden Dollar mehr als zwei Drittel des Geschäfts. Eine Schwachstelle bleibt der Absatz der iPad-Tablets. Die Verkäufe sanken im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf 12,6 Millionen Geräte.

Commerzbank besorgt sich frisches Geld - Kapitalpuffer gestärkt

Frankfurt (dpa) - Die Commerzbank hat über Nacht ihre zehnte Kapitalerhöhung seit der Finanzkrise durchgezogen. Das Institut sammelte knapp 1,4 Milliarden Euro ein, wie es am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Damit nutzte die Bank das derzeit günstige Börsenumfeld, um ihre Puffer gegen neue Krisen zu stärken. Die neuen Aktien wurden nur institutionellen Anlegern angeboten. Die in den vergangenen Jahren schwer gebeutelten Altaktionäre gingen leer aus. Der Preis für die Anteilsscheine lag bei 12,10 Euro pro Stück, das waren gut sechs Prozent weniger als der Schlusskurs am Montagabend. Die Commerzbank war in der Finanzkrise vom Bund mit 18,2 Milliarden Euro gerettet worden.

Tsipras will Einigung mit Geldgebern und drückt aufs Tempo

Athen (dpa) - Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hält eine Einigung mit den internationalen Geldgebern bis zum 9. Mai für möglich. Sollte es anders kommen, sei eine Volksabstimmung denkbar. Neuwahlen erteilte der Premier in einem Interview mit dem griechischen Sender Star TV am späten Montagabend eine Absage. „Niemand in Europa wird gewinnen, wenn es zu einem Bruch kommt“, warnte Tsipras. „Ich denke, wir werden bis zum 9. Mai eine Vereinbarung haben“, gab er sich optimistisch. Tsipras berief eine Sondersitzung seines Finanzteams ein. Ein Gesetz soll bald dem Parlament vorgelegt werden. Brüssel reagiert zurückhaltend auf die Ankündigung, ein Kompromiss sei bis zum 9. Mai möglich.

BGH weist Prozess wegen riskanter Zinswetten an Vorinstanz zurück

Karlsruhe (dpa) - Im Schadenersatzprozess einer Stadt aus Nordrhein-Westfalen wegen fehlerhafter Bankberatung zu riskanten Zinswetten gibt es vom Bundesgerichtshof keine endgültige Klärung. Vielmehr muss die Klage der Stadt Ennepetal von der Vorinstanz noch einmal aufgerollt werden. Das hat der BGH in Karlsruhe am Dienstag entschieden. In dem Verfahren geht es um vier sogenannte Swap-Geschäfte, die die Gemeinde 2007 und 2008 mit der damaligen WestLB vereinbart hatte. Es war das erste Mal, dass der BGH über die Swap-Klage einer Kommune entschieden hat. (Az.: XI ZR 37(713)

Neue Modelle beflügeln Geschäfte bei Daimler

Stuttgart (dpa) - Neue Modelle und die in den vergangenen Jahren angestoßenen Sparmaßnahmen haben Daimler im ersten Quartal zu einem Gewinnsprung verholfen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte gegenüber dem Vorjahr um fast zwei Drittel auf 2,9 Milliarden Euro zu, wie der Konzern am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Wachstumsstrategie, Produktoffensiven und Effizienzprogramme zahlten sich aus, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Er soll nächstes Jahr einen neuen Vertrag bekommen und das Dax-Unternehmen dann bis 2019 steuern. Unterm Strich blieb für den Konzern mit gut zwei Milliarden Euro fast doppelt so viel Gewinn wie im Jahr zuvor. Den Umsatz steigerte der Autohersteller um 16 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro.

Ministerpräsident Weil wünscht sich Unterstützung von Piëch für VW

Wolfsburg (dpa) - Trotz des unfreiwilligen Rückzugs von VW-Patriarch Ferdinand Piëch von der VW-Spitze hofft Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) auf dessen Unterstützung für den Autobauer. „Aber generell wünsche ich mir, dass nach einer gewissen Zeit Ferdinand Piëch seinen Rat dem Unternehmen wieder zur Verfügung stellt“, sagte Weil, der seit 2013 im Aufsichtsrat von Volkswagen sitzt, der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ und der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). Piëch war am Samstag nach einer Krisensitzung des Aufsichtsratspräsidiums von allen seinen Ämtern zurückgetreten.

Tarifverhandlungen bei der Post fortgesetzt

Siegburg/Bonn (dpa) - Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post um kürzere Arbeitszeiten sind am Dienstag in Siegburg bei Bonn fortgesetzt worden. Am Montag hatten die Gespräche keine wesentlichen Fortschritte gebracht, auch am Dienstagmorgen zeichnete sich zunächst weiter keine Einigung ab. Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit für rund 140 000 Beschäftigte von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber lehnen das ab. Die Löhne und Gehälter bei der Post stehen bisher nicht auf der Tagesordnung - in diesem Punkt läuft der Tarifvertrag erst Ende Mai dieses Jahres aus.

Dax geht nach Kurssprung die Luft aus

Frankfurt/Main (dpa) - Die Hängepartie am deutschen Aktienmarkt geht weiter: Nach einem satten Vortagesplus ist dem Dax am Dienstag wieder die Luft ausgegangen. Der deutsche Leitindex fiel am Nachmittag um 1,18 Prozent auf 11 897,63 Punkte. Damit bleibt er in seiner jüngsten Spanne gefangen. Der Index der mittelgroßen Werte MDax büßte am Dienstag 1,14 Prozent auf 21 072,18 Punkte ein und für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,89 Prozent auf 1662,93 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um mehr als 1 Prozent. Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,12 Prozent am Vortag auf 0,13 Prozent. Der Rentenindex Rex zog um 0,18 Prozent auf 140,98 Punkte an. Der Kurs des Euro legte deutlich zu: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0927 (Montag: 1,0822) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9152 (0,9240) Euro.

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