dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Ölpreise bleiben auf Dauertief

Frankfurt/Berlin (dpa) - Rohöl bleibt so billig wie seit langem nicht. In den vergangenen fünf Wochen ist der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent um fast 20 Prozent gefallen und rutschte zu Beginn der Woche erstmals seit Januar wieder unter 50 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Dienstag unterbrachen die Ölpreise vorerst ihre Talfahrt. Experten sehen den Ölmarkt aber weiter unter Druck. Auch die Spritpreise hatten in Deutschland zu Beginn der Ferienzeit nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbands zuletzt etwas nachgegeben. Brent zur Lieferung im September kostete am Dienstag zeitweise wieder leicht über 50 Dollar. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde um 77 Cent höher bei 45,94 Dollar gehandelt.

Internet-Portale beflügeln Axel Springer

Berlin (dpa) - Das Medienhaus Axel Springer („Bild“, „Die Welt“) will auch in Zukunft verstärkt in journalistische Angebote investieren. Zwar verdient Springer inzwischen das meiste Geld mit Internet-Plattformen für Kleinanzeigen. Doch auch nach dem gescheiterten Kauf der Londoner Wirtschaftszeitung „Financial Times“ („FT“) halte Springer am Journalismus fest, sagte Vorstandschef Mathias Döpfner am Dienstag in Berlin. Gute Perspektiven sieht Springer dafür in den USA und Großbritannien. Digital-Riesen wie Facebook und Google hätten einen wachsenden Bedarf an journalistischen Inhalten. Deswegen beteilige sich Springer probeweise an dem Facebook-Dienst „Instant Articles“ für Smartphones, mit dem Medien direkt im sozialen Netzwerk Inhalte veröffentlichen können.

Noch kein Lichtblick für BMW in China

München (dpa) - Die sinkende Nachfrage in China und höhere Investitionen haben BMW die Quartalsbilanz verhagelt - dennoch hält der Autobauer an seiner Jahresprognose fest. Der Absatz und das Ergebnis vor Steuern sollen um mindestens fünf Prozent steigen. „Wir halten Kurs für unsere Ziele im Gesamtjahr 2015“, sagte der neue Vorstandschef Harald Krüger zur Vorlage seiner ersten Zwischenbilanz am Dienstag in München. Allerdings sei auf dem wichtigsten Markt China keine Besserung in Sicht. Und das zweite Halbjahr werde von noch höheren Investitions- und Entwicklungskosten geprägt sein. Die Börse reagierte enttäuscht, die BMW-Aktie gab spürbar nach. Von April bis Juni verkaufte der Oberklasse-Anbieter zwar deutlich mehr Autos und steigerte den Umsatz dank des schwachen Euro um ein Fünftel auf 24 Milliarden Euro. Aber das Betriebsergebnis im Auto-Kerngeschäft fiel gleichzeitig um 16 Prozent.

Durchbruch bei Verhandlungen über EU-Handelsabkommen mit Vietnam

Brüssel (dpa) - Die Europäische Union hat sich mit Vietnam auf den Rahmen für ein Freihandelsabkommen verständigt. Die am Dienstag erzielte Grundsatzeinigung sieht nach Angaben der EU-Kommission den Wegfall von fast allen Zöllen vor. Sie soll nun in einen Rechtstext umgesetzt und dann den EU-Mitgliedstaaten sowie dem Europäischen Parlament vorgelegt werden. „Diese sorgfältig austarierte Vereinbarung wird den Handel mit einer der dynamischsten Volkswirtschaften Asiens weiter ankurbeln“, sagte die verantwortliche EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström zum Durchbruch bei den Verhandlungen. In Vietnam gebe es 90 Millionen Konsumenten und beachtliche neue Möglichkeiten für europäische Unternehmen.

Firmenflotten treiben Automarkt - Rabattschlacht geht weiter

Flensburg (dpa) - Die deutschen Unternehmen erneuern ihre Fuhrparks und treiben damit den Automarkt an. Das Wachstum beschleunigte sich im Juli mit einem Plus von 7,4 Prozent auf 290 196 Neuzulassungen. Wie das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg am Dienstag mitteilte, wurden damit in diesem Jahr insgesamt schon rund 1,91 Millionen Autos zugelassen - 5,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Flottenzulassungen leisteten dazu einen wichtigen Beitrag, hob der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller hervor. Wer einen neuen Wagen sucht, kann weiter auf kräftige Rabatte hoffen. „Kaum jemand zahlt noch Listenpreise“, sagte Peter Fuß, Branchenfachmann der Beratungsgesellschaft EY. Fast jede vierte Neuzulassung werde inzwischen nach kurzer Zeit als Vorführwagen, Tageszulassung oder junger Gebrauchter auf den Markt geworfen.

Conti hebt Prognose erneut an - Steuerlast bremst Tempo unterm Strich

Hannover (dpa) - Getrieben von starken Geschäften und niedrigen Rohstoffpreisen traut sich der Autozulieferer Continental abermals mehr zu und schraubt seine Jahresprognose leicht nach oben. Der Dax-Konzern hatte seinen Ausblick bereits im Frühling angehoben. Auslöser für die Zuversicht ist der rundum temporeiche Lauf auch im zweiten Quartal. Die Halbjahresbilanz fasst zusammen: „Aus heutiger Sicht besteht kein Grund zur Annahme, dass der Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr 2015 nicht ähnlich positiv verlaufen sollte.“ Der Zulieferer, Reifenhersteller und Technikkonzern steigerte seinen Umsatz von April bis Juli im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf 10,03 Milliarden Euro, wie Continental am Dienstag in Hannover mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) schoss im zweiten Viertel des Jahres um 30 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro empor.

Toyota fährt Rekord-Quartalsgewinn ein - weiter Wettkampf mit VW

Tokio (dpa) - Der japanische VW-Rivale Toyota hat zum Start in das laufende Geschäftsjahr einen Rekordgewinn eingefahren. Im ersten Quartal, das bei dem Autoriesen in den Zeitraum von April bis Juni fällt, erhöhte sich das Nettoergebnis dank des günstigen Yen-Wechselkurses und niedrigerer Kosten um 10 Prozent auf 646,4 Milliarden Yen (rund 4,7 Mrd Euro). Dies gab Toyota am Dienstag in Tokio bekannt. Auch der Umsatz legte deutlich zu: Das Plus betrug hier 9,3 Prozent auf 7 Billionen Yen (etwa 51 Mrd Euro). Die Zahl der verkauften Autos sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings. Gemessen am Absatz hatte Volkswagen Toyota zur Halbzeit 2015 als weltgrößten Autobauer abgelöst. Jedoch gilt dieser Wachwechsel derzeit nur, wenn bei VW auch die schweren Nutzfahrzeuge der Töchter MAN und Scania mitgerechnet werden.

Großbritannien startet Reprivatisierung der Royal Bank of Scotland

London (dpa) - Die britische Krisenbank Royal Bank of Scotland ist auf dem Weg heraus aus dem Staatsbesitz. Die britische Regierung hat erstmals nach der Bankenrettung 2008 Anteile an der RBS auf den Markt geworfen. Der Staat, der bisher 78,3 Prozent der Anteile hielt, trennte sich von 630 Millionen Aktien zu je 330 Pence, teilte die Staatsholding UK Financial Investments am Dienstag mit. Das sind sieben Pence weniger als der Schlusskurs vom Montag. Für das Paket von 5,4 Prozent der RBS-Aktien erhielt der Staat 2,1 Milliarden britische Pfund (rund drei Milliarden Euro) von institutionellen Anlegern. Im Vergleich zum Ankauf inmitten der Finanzkrise bedeutet dies einen Verlust von etwa einer Milliarde Pfund. Beim Kauf hatte der Aktienkurs bei 502 Pence gelegen. Sollten alle Staatsaktien zu diesem Preis verkauft werden, würde der Verlust für den Steuerzahler bei sieben Milliarden Pfund liegen.

Umfrage: PCs bleiben beliebteste Spieleplattform

Berlin (dpa) - Spielekonsolen gehören zu den großen Wachstumstreibern in der Spielebranche, doch der PC hat einer aktuellen Studie zufolge noch immer die Nase vorn. Über die Hälfte (55 Prozent) der Gamer in Deutschland nutzen den Personal Computer regelmäßig zum Spielen, ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Den Laptop gaben demnach 42 Prozent als bevorzugte Spieleplattform an, gefolgt vom Smartphone (39 Prozent). Konsolen wie die Xbox von Microsoft, die Playstation von Sony oder Nintendos Wii favorisieren dagegen nur ein Viertel der Befragten. Außerdem ergab die im Juli durchgeführte Umfrage, dass Computerspiele längst kein Nischenmarkt mehr sind. Demnach spiele die Hälfte der Menschen in Deutschland regelmäßig. Das zeigt auch das Interesse an der Spielemesse Gamescom, die vom 5. bis 9. August in Köln stattfindet. Schon zwei Wochen vor Beginn waren Tagestickets für Privatbesucher ausverkauft.

Trübe Stimmung breitet sich unter Dax-Anlegern aus

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Dienstag nach einem kurzen Ausflug in positives Terrain wieder ins Minus gerutscht. Die Quartalsberichte der Konzerne lieferten Argumente sowohl für die Optimisten als auch die Pessimisten unter den Anlegern. Der deutsche Leitindex verlor bis zum Nachmittag 0,31 Prozent auf 11 408,35 Punkte. Belastet von schwachen Bankenwerten gab der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zur selben Zeit sogar um 0,81 Prozent nach. Der MDax der mittelgroßen Werte zeigte sich prozentual unverändert bei 21 131,75 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDax sank um 0,17 Prozent auf 1800,02 Punkte. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,49 Prozent am Vortag auf 0,46 Prozent. Der Kurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0973 (Montag: 1,0951) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9113 (0,9132) Euro.

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